Nissan lenkt mit Gehirnströmen

Simulator auf der CES

Nissan lenkt mit Gehirnströmen
Nissan verknüpft Fahrer und Auto eng miteinander. © Nissan

Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas wird Nissan Gehirnaktivitäten und die Interaktion des Fahrzeugs miteinander verknüpfen. Eine kürzere Reaktionszeit könnte dann schlimme Folgen verhindern.

Nissan verbindet auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas Mensch und Fahrzeug eng miteinander. Mit Hilfe der eigenen Gehirnströme unterstützt das Sicherheitssystem die Handlungen des Fahrers.

Die so genannte Brain-to-Vehicle (B2V)-Technologie verkürzt die Reaktionszeit des Fahrers um bis zu einer halben Sekunde. In gefährlichen Situationen reicht diese Zeit aus, um Insassen und Fahrzeug vor schlimmeren Schäden zu bewahren.

Nissan forciert eine schnellere Umsetzung

„Wenn die meisten Leute an autonomes Fahren denken, haben sie eine sehr unpersönliche Vorstellung von der Zukunft, in der Menschen die Kontrolle an eine Maschine abgeben. Die B2V-Technologie macht jedoch genau das Gegenteil: Signale des menschlichen Gehirns werden genutzt, um das Autofahren angenehmer und aufregender zu machen“, sagt Nissan Executive Vice President Daniele Schillaci.

Dabei misst eine auf dem Kopf des Fahrers platzierte Vorrichtung die Gehirnströme. Ein autonomes System wertet diese dann aus. Die Bewegungen des Fahrers werden dann unmerklich schneller umgesetzt, egal, ob das Lenkrad gesteuert oder das Bremspedal bedient wird.

System übernimmt bei Unwohlsein das Kommando

Denn das so genannte Nissan Intelligent Mobility erkennt bereits erste Signale einer bevorstehenden Handlung des Fahrers. Bevor der Fahrer das Gaspedal tritt, ist das Assistenzsystem schön längst vor Ort und unterstützt.

Aber auch die jeweiligen Gefühle des Fahrers nimmt das System auf. Je nachdem, was der Fahrer sieht, passt der Assistent ein angenehmes Umfeld im Innenraum an. Ist dem Fahrer unwohl, übernimmt die künstliche Intelligenz im autonomen Modus die Hoheit über das Fahrzeug.

Lucian Gheorghe, Leiter der B2V-Entwicklung im Nissan Forschungszentrum in Japan, glaubt an den Durchbruch der Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug: „Die denkbaren Anwendungsbereiche dieser Technologie sind unglaublich. Sie wird in den kommenden Jahren weitere Innovationen in unseren Fahrzeugen hervorbringen.“ Erste Elemente der neuen Technologie zeigen die Japaner auf der Messe in Las Vegas in einem eigens aufgebauten Simulator.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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