ZF arbeitet am unfallfreien Betriebshof

ZF arbeitet am unfallfreien Betriebshof
Der Innovation Truck von ZF legt an der Wechselbrücke an. © ZF

Zeit ist Geld. Das gilt insbesondere in der Logistik-Branche. Deshalb müssen die verschiedenen Arbeitsschritte optimiert sein.

Dort, wo es noch Bedarf für Verbesserungen gibt, muss entsprechend nachgeschärft werden. Daran arbeitet auch der Technologiekonzern ZF und erprobt einen automatisierten Betriebshof.

Wie der ausschaut, konnte man in diesen Tagen bei einem TecDay auf dem Testgelände von ZF beobachten. Dort ist der ZF Innovation Truck unterwegs, ein DAF-Dreiachser. Natürlich sitzt dort kein Fahrer mehr hinter dem Lenkrad und der Antrieb ist natürlich elektrifiziert. Denn in der Logistik der Zukunft ist der Antrieb elektrisch, im Idealfall werden die großen Nutzfahrzeuge in einigen Jahren mit der Brennstoffzelle unterwegs sein.

Vermeidung von Unfällen auf Betriebshof

In Schritttempo bewegt sich der DAF dabei über das Gelände bis zu einer Wechselbrücke. Ihr nähert er sich rückwärts millimetergenau an, um seinen Trailer dort zur Ent- oder Beladung „anzudocken“. Stationäre an der Rampe angebrachte Kameras erfassen dabei das Heck des zu rangierenden Aufliegers und melden die Position an den Zentralrechner. Es ist eine Fahrsituation, die selbst für geübte Trucker angesichts des Zeitdrucks immer wieder eine Herausforderung ist, insbesondere bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit.

Kein Wunder, dass es Situationen wie diese sind, die auf hektischen Betriebshöfen immer wieder für Unfälle sorgen – und damit für teure Schäden an den Trucks. Rund 70 Prozent aller Unfälle passieren auf dem Betriebshof, erzählen die ZF-Experten.
Unfälle bedeuten Reparaturen – es sind Zeiten, in denen der Lkw keine Güter transportieren kann und der Spediteur Geld verliert.

Auf dem Betriebshof der Zukunft geschehen im Idealfall keine Unfälle mehr. Hier übernehmen Kameras, Laser- und andere Sensoren die Aufgaben des Truckers. Wenn der den Betriebshof erreicht hat, aktiviert er den autonomen Fahrmodus. Alles weitere übernimmt die Elektronik, die sich dazu mit dem Zentralrechner ZF ProAl per LTE mit dem Leitsystem des Betriebshofes verbindet. So kann der LKW eigenständig und elektrisch seinen Weg zum vorher festgelegten Absetzort der Ladefläche suchen

ZF ProAI ist das Gehirn des Trucks

Langsam nähert sich der Innovation Truck von ZF dem Auflieger an. Foto: ZF

Im Lkw der Friedrichshafener ist der Zentralcomputer ZF ProAI quasi das Gehirn, das von weiteren Technologien wie der aktiven elektrohydraulischen Nutzfahrzeuglenkung ReAX und dem automatischen Getriebesystem TraXon Hybrid unterstützt wird. .Dahinter verbirgt sich eine modular integrierte elektrische Maschine, die lokal emissionsfreies Fahren ermöglicht. Ein Aspekt, dem angesichts von zunehmenden Zufahrtsbeschränkungen in die Städte und Fahrverboten eine immer wichtige Rolle zukommt.

Lkws wie „unser Innovation Truck vermeiden Rangierschäden und Ausfallzeiten, was Logistikunternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Die in unseren aktuellen Innovationsfahrzeugen gezeigten Funktionen sind daher Anwendungen mit hohem Bedarf und schneller Amortisation“, sagt Fredrik Staedtler, er leitet bei ZF den Bereich Nutzfahrzeugtechnik.

Der Terminal Yard Tractor ist autonom unterwegs. Foto: ZF

Mit einem erweiterten Sensorset lässt sich auch autonom satteln, wie der so genannte Terminal Yard Tractor zeigte. Er hat seine Umgebung im Blick und wir ebenso vom ProAI für die Längs- und Querführung gesteuert. So ausgestattet, kann der Yard Tractor einen Sattelauflieger vom Trucker bei der Einfahrt auf den Betriebshof übernehmen und ihn dann autonom zum Laden oder Entladen an die Rampe rangieren. Ist diese Arbeit erledigt, bringt er den Trailer zurück zum Lkw. Von dort aus kann der Trucker nach seiner Ruhepause wieder seine Arbeit aufnehmen und die Ladung zum nächsten Kunden bringen.

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