Kernmarke VW mit deutlichen Absatzeinbußen

Kernmarke VW mit deutlichen Absatzeinbußen
Der VW Touareg ist vor allem auf dem deutschen Markt sehr gefragt. © VW

Die Kernmarke Volkswagen musste im Mai deutliche Absatzrückgängen hinnehmen. Besonders schwächelten die Märkte in Europa und China.

„Der Mai war für Volkswagen bei den Auslieferungen ein Monat voller Licht und Schatten“, sagteMarkenvertriebschef Jürgen Stackmann. Weltweit verkaufte VW im vergangenen Monat mit 512.100 Autos exakt 5,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch auf Jahressicht liegt Volkswagen damit nach fünf Monaten mit knapp 2,46 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

In Gesamt-Europa hatte VW im Mai 157.500 Fahrzeuge ausgeliefert, was einen Rückgang von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet. Stackmann begründet den Verlust mit den starken Vorzieheffekten vor einem Jahr. Da hatte VW wegen der Einführung der neuen Abgas- und Verbrauchsprüftests WLTP viele Fahrzeuge noch mit alter Zertifizierung und Rabatt verkauft. Auch im Juni werde es in Europa wegen der hohen Vergleichszahlen ein Minus geben, sagte Stackmann.

Lichtblick Deutschland

Einziger Lichtblick war der Heimatmarkt Deutschland, wo im Berichtsmonat 53.700 Fahrzeuge in Kundenhand übergeben wurden. Damit wuchsen die Auslieferungen der Marke Volkswagen hier um 2,2 Prozent. Sehr beliebt waren hier die SUV-Modelle T-Roc, T-Cross und Touareg.

Doch auch in Westeuropa verzeichnete die Marke einen Rückgang von 5,5 Prozent auf 134.500 Fahrzeuge. Ebenso wie in der Region Zentral- und Osteuropa Einbußen, wo die Marke mit insgesamt 23.000 Fahrzeugauslieferungen einem Rückgang von 9,4 Prozent hinnehmen musste. Stackmann ist dennoch zuversichtlich: „Wir rechnen angesichts hoher Auftragsbestände und einer verbesserten Lieferfähigkeit bei Benzinmotoren weiterhin mit einem starken zweiten Halbjahr für die Marke in Europa.“

Positive Zahlen aus den USA

Aber auch die Asien-Pazifik-Region schwächelt. 245.400 Fahrzeugauslieferungen entsprechen hier einem Rückgang von 8,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Vor allem im wichtigsten Einzelmarkt China bekommt das Unternehmen die Flaute zu spüren. Hier gingen die Auslieferungen im Mai um 7,0 Prozent zurück. Das Land steht für fast die Hälfte der verkauften Autos bei VW.

Positive Meldungen gibt es für VW dagegen aus den Regionen Nord- und Südamerika. Im größten Einzelmarkt USA lieferte die Marke 35.700 Fahrzeuge aus, 14,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dabei blieb hier der Tiguan auch im Mai das erfolgreichste VW-Modell. Auch in Kanada lieferte Volkswagen mehr Fahrzeuge aus als im Vorjahresmonat (plus 6,6 Prozent).

In Südamerika sorgte vor allem Brasilien für das insgesamt positive Mai-Ergebnis von 44.300 verkauften Fahrzeugen (plus 5,4 Prozent). Allein 36.500 Einheiten davon lieferte VW in den größten Einzelmarkt des Subkontinents – ein Plus von 29,8 Prozent. Ebenfalls genug, um den dramatischen Rückgang in Argentinien von 60,1 Prozent auf gerade nochmal 4100 Fahrzeuge zu kompensieren.

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Frank Wald
Nach einem abgeschlossenen Studium der Kulturwissenschaften in Göttingen, Frankfurt und Hamburg volontierte er bei der Hamburger Morgenpost. Danach folgten freiberufliche Engagements u.a. bei Spiegel-Online, Welt am Sonntag, und TV Spielfilm. Seit 1996 berichtet er als freier Journalist über automobile Neuerscheinungen.

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