Chevrolet Suburban: Früher SUV-Urahn

Vom Transporter zum Lifestyle-Fahrzeug

Chevrolet Suburban: Früher SUV-Urahn
Der Chevrolet Suburban ist ein früher Vorläufer der SUV. © Chevrolet

Mit dem Chevrolet Suburban begann 1935 das Konzept der SUV. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Eigenschaften und Bedürfnisse vom reinen Transporter Richtung Lifestyle stark verändert.

Das Segment der SUV ist die aktuell mit am stärksten wachsende Fahrzeugklasse. Doch während kompakte oder große Geländewagen heute auf Lifestyle-Bedürfnisse zugeschnitten sind, erfüllten die ersten Wagen rein praktische Anforderungen.

Vielschichtige Einsätze für Chevrolet Suburban

So sollten Personen und Güter gleichermaßen sicher als auch komfortabel transportiert werden. Mit dem 1935 auf den amerikanischen Markt eingeführten Suburban erfüllte Chevrolet die damals neue Form der Mobilität.

Anstatt Stahl oder Aluminium nahmen die Insassen in einer hölzernen Karosserie Platz, um zum jeweiligen Arbeitsplatz transportiert zu werden. Dank der im Gegensatz zu den damaligen Limousinen überdimensionierten Größe war der Einsatz der ersten SUV-Transporter sehr vielschichtig.

Chevrolet Suburban als Hotel-Shuttle

Neben dem reinen Personentransport an den Arbeitsplatz diente der Ur-Chevy auch als Taxi oder Hotel-Shuttle. Da auch zu damaliger Zeit der BER noch nicht geöffnet war, mussten die Hotelgäste samt ihren großen Koffern von den Vorstädten zu den Bahnhöfen oder umgekehrt chauffiert werden, was zum Begriff "Suburban" führte, was die Vorstädte oder den Speckgürtel einer Stadt bezeichnet.

Bis zu acht Personen konnte der Suburban aus der Vorstadt zum Hauptbahnhof transportieren. Anstatt der hölzernen Karosserie wurde sehr schnell Stahlblech verwendet, um die Wartung der Fahrzeuge zu vereinfachen.

Attraktiver Einstiegspreis für den Chevrolet Suburban

Der Chevrolet Suburban ist ein früher Vorläufer der SUV.
675 Dollar kostete der Chevrolet Suburban Chevrolet

Doch nicht nur für den Speckgürtel wurde der Universaltransporter attraktiv. In den Innenstädten sah man schnell die Vorteile. Durch Entfernen der Rücksitze wurde Gepäckraum geschaffen – und Parkplatzprobleme gab es in den Großstädten für überdimensionierte Fahrzeuge nicht.

Zudem war der Preis von 675 US-Dollar für den Chevrolet Suburban Carryall von 1935 ebenso attraktiv wie die dreireihige Sitzbank und eine Rundumverglasung – ähnlich den ersten Bullis von VW in der "alten" Welt. Der Sechszylinder ermöglichte 45 kW/60 PS und wurde dank seiner Ähnlichkeit mit einer Herdplatte "Stove Bolt Six" genannt.

Mittlerweile ist die Herdplatte stärkeren Vierzylindern gewichen. Personen- oder Gütertransport sind in der heutigen Zeit nicht mehr die Hauptaufgaben für SUV. Trotzdem können die aktuellen Modelle den "Chevrolet Suburban" als die am längsten bestehende Modellbezeichnung nicht vom Thron stoßen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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