VW lässt Übernahme von MAN durch EU prüfen

Autobauer beantragt Fusionskontrolle

VW lässt Übernahme von MAN durch EU prüfen
Der Lkw-Bauer MAN stoppt vorerst seine Produktion in Russland. © MAN

Europas größter Autobauer VW hat wegen der Übernahme des Lastwagenbauers MAN eine Fusionskontrolle bei der EU beantragt. Brüssel soll prüfen, ob es wettbewerbsrechtliche Bedenken gibt.

Volkswagen lässt die Übernahme des Lastwagenbauers MAN jetzt offiziell von der EU-Kommission prüfen. Europas größter Autohersteller reichte nach eigenen Angaben vom Dienstag eine Anmeldung zur Fusionskontrolle in Brüssel ein. Die Behörde untersucht nun, ob die Aufstockung der VW-Anteile bei MAN über die 50-Prozent-Schwelle wettbewerbsrechtlich zulässig ist.

Eine positive Entscheidung werde bis zum Jahresende erwartet, teilte der Konzern mit. In vielen Ländern sei dies schon geschehen - unter anderem in Deutschland, den USA, Japan, Mexiko und der Türkei.

VW hält 56 Prozent der Anteile

VW hatte den MAN-Aktionären im Mai nach der Aufstockung seines Aktienpakets auf mehr als 30 Prozent ein Pflichtangebot unterbreitet. Sollten die Brüsseler Wettbewerbshüter einer Mehrheitsübernahme zustimmen, halten die Wolfsburger knapp 56 Prozent an MAN. Der Lkw- und Maschinenbau-Spezialist aus München würde damit nach 253 Jahren Eigenständigkeit zur VW-Konzernmarke.

Die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission ist für die Kartellaufsicht und Fusionskontrolle zuständig, wenn die betroffenen Unternehmen gemeinsam auf einen Weltumsatz von über fünf Milliarden Euro kommen und ein Teil davon in den EU-Staaten erzielt wird. Mit den Prüfungen soll verhindert werden, dass Firmen nach Zusammenschlüssen eine marktbeherrschende Stellung bekommen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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