Chipmangel: Hyundai stoppt teilweise Produktion

Chipmangel: Hyundai stoppt teilweise Produktion
Lässt sich mit mehr als 200 kW laden, der neue Ioniq 5. © Hyundai

Der Autobauer Hyundai muss in seinem Werk im koreanischen Ulsan teilweise seine Produktion stoppen. Der Grund: Chipmangel.

Die einheimische Produktion werde teilweise vom 7. bis zum 14. April im Werk Nummer Eins in der südöstlichen Stadt Ulsan abgeschaltet, teilte Südkoreas Branchenführer am Donnerstag mit. Betroffen sind demnach das SUV-Modell Kona sowie das Elektroauto Ioniq 5.

Als Grund für den Stopp nannte Hyundai „die Versorgungsbedingungen bei Halbleiter-Teilen für das Frontsicht-Kamerasystem des SUV Kona sowie Leistungselektronik-Module für den Ioniq 5.

Weltweite Nachschubkrise

Die Situation werde weiter genau beobachtet, um die nötigen Maßnahmen zu treffen und die Produktion im Einklang mit den Versorgungsbedingungen zu optimieren. Weitere Details wurden nicht genannt. Hyundai Motor ist zusammen mit der kleineren Schwester Kia weltweit der fünftgrößte Autohersteller.

Die internationale Nachschubkrise bei Chips betrifft nicht nur die Autoindustrie, auch einige andere Wirtschaftszweige haben Probleme. Zu den Gründen gehört unter anderem der Handelskrieg zwischen den USA und China, wodurch chinesische Hersteller wie Huawei und Xiaomi die Märkte leerkaufen. Auch die Nachfrage der Hersteller von PCs und Spielekonsolen ist gestiegen, weil die Coronakrise ihnen eine Sonderkonjunktur beschert hat, die sie kaum befriedigen können.

Probleme bei anderen Autobauern

Zuletzt hatten viele andere Autobauer Probleme wegen des Chipmangels. GM hatte bereits im Februar warnte, dass Computerchip-Engpässe den Betriebsgewinn 2021 um bis zu zwei Milliarden Dollar drücken könnten. Der Konzern hatte deshalb vor einigen Wochen wegen des Chipmangels die Produktion in einigen Werken gedrosselt. Daimler-Chef Ola Källenius sprach am gestrigen Mittwoch auf der Hauptversammlung des Konzerns mit Blick auf Chips von einer „volatilen Situation“.

Die Autoindustrie steht vor der Herausforderung, von der Chipbranche überhaupt als relevanter Abnehmer wahrgenommen zu werden, für die es sich lohnt, neue Kapazitäten auszubauen. So verbraucht allein der iPhone-Hersteller Apple ungefähr so viele Mikroprozessoren wie die gesamte Autoindustrie. (AG/dpa)

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