Gemeinsam in den Biker-Urlaub

Reisen mit dem Motorrad

Der Motorradurlaub in der Gruppe macht mehr Spaß, als allein über die Landstraßen zu düsen. Vor Fahrtantritt müssen aber gewisse Regeln festgelegt werden.

Allein macht der Motorradurlaub nur halb so viel Spaß wie gemeinsam mit einer Gruppe von Bikern. Bereits die Fahrt ist ein Erlebnis, wenn die Maschinen in Kolonne über die Landstraßen und Autobahnen knattern. Im Falle eines Defekts oder Unfalls sind außerdem genügend kompetente Fahrer vor Ort, die sich gegenseitig helfen können. Gewisse Regeln sind bei einer Gruppenfahrt jedoch zu berücksichtigen.

Handzeichen und Tankstopps festlegen

Vor Fahrtbeginn sind Streckenverlauf, Treffpunkte und Tankstopps festzulegen, um einen reibungslosen Ablauf der Tour zu gewährleisten. Die Distanz zwischen den einzelnen Tankstellen richtet sich nach dem Motorrad mit dem kleinsten Tankvolumen, vollbesetzt und -bepackt ist gegebenenfalls ein höherer Spritverbrauch der Zweiräder einzuplanen. Zur besseren Verständigung während der Fahrt sollten vorab Handzeichen vereinbart werden, um den Mitfahrern beispielsweise eine unvorhergesehene "Toilettenpause" signalisieren zu können. Die Hupe darf nicht benutzt werden, wenn sie nicht als Warnsignal dient.

Große Konvois werden zudem idealerweise in kleinere Teams bis zu acht Personen aufgeteilt. An der Spitze und am Ende jeder einzelnen Kleingruppe finden sich erfahrene Biker. Sie verhindern, dass der Motorradschwarm auseinander driftet.

Hartes Beschleunigen istb tabu

Ein relativ dichtes Fahrerfeld ist sowohl für die Fahrer selbst als auch für andere Verkehrsteilnehmer angenehmer. Dazu trägt auch bei, wenn zwei Fahrer immer versetzt auf einer Fahrbahn fahren. Dadurch wird ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Vordermann auf der gleichen Spur gehalten. Trotz der Gruppenfahrt gilt: Jeder trägt selbst die Verantwortung und darf sich nicht blindlings auf seinen Vordermann verlassen.

An die Straßenverkehrsordnung ist sich zu halten. An Kreuzungen und bei Überholmanövern muss sich jeder Biker selbst davon überzeugen, ob die Strecke frei ist. Unterwegs mit dem Nachwuchs auf dem Motorrad ist besondere Vorsicht geboten. Hartes Beschleunigen, hohes Tempo und lange Fahrtetappen sind tabu, regelmäßige Pausen noch wichtiger als sonst.

Motorradbekleidung in passender Größe

Grundsätzlich dürfen Kinder jedes Alters mitgenommen, wenn sie entsprechend ausgerüstet sind. Passagiere unter sieben Jahre gehören in einen speziellen Kindersitz, der im Zubehörhandel erhältlich ist und am Fahrzeug montiert wird. Ältere Sprösslinge benötigen genügend Kraft und die passende Ausrüstung. Mit den Füßen sollten sie die Beifahrer-Rasten erreichen, außerdem müssen die jungen Mitfahrer in der Lage sein, sich am Fahrer sicher und länger festzuhalten.

Die Kleinen haben außerdem Motorradbekleidung in ihrer jeweiligen Größe zu tragen. Eine größere Motorrad-Kombi, die den Heranwachsenden auch in den nächsten Jahren noch passt, erhöht das Verletzungsrisiko, weil die Protektoren nicht an der richtigen Stelle sitzen. Der Helm darf nicht zu schwer für Kinder sein, ansonsten wird ihre Nackenmuskulatur unnötig belastet. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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