Insignia Grand Sport: So macht Opel richtig Spaß

Flaggschiff feiert Marktstart im Juni

Insignia Grand Sport: So macht Opel richtig Spaß
Optisch macht der Opel Insignia Grand Sport was her. © Opel

Im Juni ist es soweit. Dann rollt mit dem Insignia das neue Flaggschiff von Opel als Grand Sport und Sports Tourer zu den Kunden. Die Rüsselsheimer haben sich mit ihrem Aushängeschild nicht weniger vorgenommen, als die Premiumkonkurrenz zu ärgern.

Von Frank Mertens

Von Verunsicherung ist nach der Übernahme durch den PSA-Konzern bei den Verantwortlichen von Opel nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Opel strotzt geradezu vor Selbstvertrauen. Der Grund dafür liegt in den neuen Produkten. Es sind gleich sieben Neuheiten, die die Rüsselsheimer in diesen Jahr auf den Markt bringen, darunter auch das Flaggschiff Insignia.

Es ist ein Auto, mit dem die Rüsselsheimer nicht weniger wollen, als die Premiumkonkurrenz ein wenig zu ärgern, wie Deutschlandchef Jürgen Keller an diesem Donnerstag bei der Fahrpräsentation Insignia Grand Sport sagte. "Er hat das Potenzial dazu"

Inspiriert vom Monza Concept

Gut, Keller muss das als oberster Verkäufer der Marke sagen. Doch was ist dran an der Aussage? Hat der Insignia Grand Sport wirklich das Zeug dazu, sich in der Mittelklasse neben Konkurrenten wie dem VW Passat auch in den Wettbewerb zu Audi und Co. zu begeben? Er hat - und das gleich in vielerlei Hinsicht: Die Limousine und der Sport Tourer (so nennt Opel seinen Kombi) sehen nicht nur gut aus, sondern bringen auch technisch alles mit, um den ein oder anderen Kunden bei der Kaufentscheidung nachdenklich zu machen, ob er denn nicht auch den Insignia mit in seine Überlegungen einbezieht.

Doch der Reihe nach, bleiben wir zunächst beim Design. Es ist bei der fast 4,90 Meter langen Limousine und beim Kombi (4,98 Meter) beeinflusst worden von dem 2013 vorgestellten Monza Concept. Der neue Insignia sollte, so berichtete Chefdesigner Stefan Arndt, so athletisch und elegant werden wie die vielbeachtete Studie des Jahres 2013. Das ist den Designern gelungen, insbesondere der Sports Tourer weist mit seiner Linienführung viel Ähnlichkeit mit dem Monza Concept auf.

Vergrößerter Radstand

Opel Insignia Grand Sport neu Aufmacher Opel
Klar strukturiert, das Cockpit des Insignia Opel

Doch gerade der Grand Sport vermag auch die zu überzeugen, die sonst eigentlich keine Freunde von Limousinen sind. Mit seinem coupéhaften Stil sieht er wirklich elegant aus. Der auf einer neuen Fahrzeugarchitektur (E2) basierende Grand Sport hat dabei beim Radstand gleich um 9,2 Zentimeter auf 2,83 Meter zugelegt. In Kombination mit kürzeren Überhängen und einer um 1,1 Zentimeter verbreiterten Spur wird der athletische Auftritt des Flaggschiffs abgerundet.

Und wie schaut es im Innenraum aus? Hier setzt sich der Anspruch fort, den Passagieren Premiumambiente bieten zu wollen. Die Instrumente sind klar strukturiert, die Bedienknöpfe an der Mittelkonsole wurden aufs Wesentliche reduziert, die Materialien sehen wertig aus und fühlen sich auch an. So muss es sein. Das Cockpit ist dabei auf die Bedürfnisse des Fahrers zugeschnitten, er steht schließlich im Mittelpunkt des Geschehens. Damit er sich auch so richtig wohl fühlt, wurde er noch besser ins Fahrzeug integriert, wie Horst Bormann sagte, der bei Opel für die Performance verantwortlich zeichnet. So sitzt der Fahrer im neuen Insignia um drei Zentimeter tiefer als im Vorgängermodell – und das auf besonders ergonomischen Sitzen mit dem Gütesiegel der “Aktion Gesunder Rücken”.

Konsequenter Leichtbau

Doch nicht nur das. Aufgrund der neuen Architektur konnte das Gewicht bei der Limousine um bis zu 175 Kilogramm und beim Sports Tourer um bis zu 200 Kilogramm reduziert werden, allein bei der Rohkarosserie wurden 60 Kilo Gewicht eingespart. Das alles kommt entscheidend der Fahrdynamik zu Gute - und davon bringt der neue Insignia eine Menge mit, wie unser Test mit dem 2.0 Turbo-Benziner mit 260 PS (ab 41.500 Euro) zeigte. Der Einstieg in die Insignia-Welt beginnt übrigens bei 25.940 Euro. Dafür bekommt man den 1.5er Turbobenziner mit 140 PS. Einstiegsdiesel ist der 1.6er mit 110 PS (27.625 Euro). Der Mehrpreis für den Sports Tourer liegt bei 1000 Euro.

Es ist ein Aggregat, das wirklich Spaß macht. Ein Drehmoment von 400 Nm sorgt für einen kraftvollen Antritt. Seine Power bringt dieser Insignia dank einer gut abgestimmten Achtgangautomatik und eines neu entwickelten Allradantriebes in Kombination mit Torque Vectoring ziemlich souverän auf der Straße. Wie es sich für das Topmodell gehört, kann der Kunde dank des Flex-Ride-Fahrwerks unter drei verschiedenen Fahrmodi Tour, Sport und Standard wählen und sich so das Fahrzeug auf seine individuellen Wünsche anpassen. Das Fahrwerk ist zwar straff ausgelegt, aber durchaus komfortabel und bügelt Fahrbahnunebenheiten gut aus. Bei schnellen Autobahnfahrten bleibt das Innenraumgeräusch angenehm ruhig. Der Kofferraum bietet übrigens Platz für 490 bis 1450 Liter, beim Kombi sind es 560 bis 1665 Liter.

Vielzahl von Assistenzsystemen

Opel Insignia Grand Sport neu Aufmacher Opel
Der Insignia geht auf Premiumkundenfang Opel

Natürlich bietet der Insignia auch eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen wie ein Head-up-Display (995 Euro Aufpreis), einen aktiven Spurhalteassistenten und eine adaptive Geschwindigkeitskontrolle mit einer automatischer Gefahrenbremsung. Für die passive Sicherheit ist der Insignia mit einer aktiven Motorhaube unterwegs. Sie hebt sich bei einem Aufprall an und vergrößert somit den Abstand zum Motorblock und sorgt damit für einen erhöhten Schutz für Fußgänger. Mit Blick auf die aktive und passive Sicherheit vermisst man beim Insignia nichts.

Am Ende der Testfahrten kann man den Opel-Ingenieuren attestieren, einen wirklich guten Job gemacht zu haben. Mit diesem Insignia dürfte es in der Tat gelingen, den ein oder anderen Premiumkunden für das Opel-Flaggschiff zu begeistern.

Opel auf dem Autosalon Genf

Vorheriger ArtikelHybridauto-Fahrer: Auf Starthilfe verzichten
Nächster ArtikelKia erhöht elektrische Reichweite beim Soul
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden