Kleinstwagen mit wenig Marotten

Gebrauchter Chevrolet/Daewoo Matiz

Den Übergang von Daewoo zu Chevrolet hat der Matiz gut überstanden. Der Spark-Vorgänger fällt höchstens durch kleine Lappalien auf- egal, ob als Daewoo oder Chevrolet.

Es gibt in der Automobilwirtschaft den Begriff des «Badge-Engeneering». Im Grunde gleiche Produkte werden dabei unter verschiedenen Modellbezeichnungen verkauft. Ein Beispiel ist der Kleinstwagen Chevrolet Matiz, der eigentlich von Daewoo entwickelt wurde. Käufer eines Gebrauchten mit amerikanischen Typenschild sollten der Vollständigkeit halber wissen: Sie fahren einen Südkoreaner. Hinsichtlich der Zuverlässigkeit auf der Straße spielt das allerdings keine Rolle. Der ADAC stellte in beiden Fällen «keine schwerwiegenden Mängel» fest.

Zwei Problemjahre

Allerdings fiel der Wagen mit kleineren Lappalien angesichts der geringen Zulassungszahlen laut dem Automobilclub vergleichsweise häufig auf. Vor allem die Baujahre 1999 bis 2001 weisen sich demnach als Problemjahre aus. In diesem Zeitraum wurden unter anderem gerissene Zahnriemen, defekte Motoren, durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und ausgehängte Schaltgestänge festgestellt. Bis 2005 sorgten auch Störungen im Motormanagement für Unmut bei den Haltern. 2006 gab es eine Rückrufaktion wegen defekter Beifahrerairbags.

Der 3,50 Meter lange Kleinstwagen kam als Daewoo Matiz 1998 auf den Markt. 2002 wurde der Wagen, den es nur als Fünftürer gibt, bei einem Facelift optisch überarbeitet. In Deutschland wurde er als Chevrolet erstmals 2005 angeboten. Nachfolger des Wagens ist seit diesem Jahr der Chevrolet Spark, der unter anderem in den USA, Korea und Deutschland entwickelt wurde.

Ab 3200 Euro

Was auch immer in welchem Land auf dem Typenschild des Autos steht: Unter der Haube arbeitet entweder ein Drei- oder Vierzylinder-Otto-Motor mit 0,8 oder 1,0 Liter Hubraum. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von 38 kW/51 PS bis 49 kW/67 PS.

Auf dem Markt der Gebrauchten sollte ein Matiz 0,8 SE mit 38 kW/51 PS von 2005 für rund 3250 Euro zu bekommen sein. Der mit 47 kW/64 PS stärker motorisierte 1,0 SE Plus aus dem gleichen Jahr steht mit 3900 Euro in der Schwacke-Liste. Noch am teuersten wird der Matiz 1,0 SX mit 49 kW/67 PS aus dem Jahr 2008 gehandelt: Er wird für rund 5450 Euro gehandelt. (dpa-tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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