Wirtschaftsminister verärgert über GM

Mitarbeiter-Demo für Arbeitsplatzerhalt

Wirtschaftsminister verärgert über GM
Mitarbeiter von Opel protestieren gegen Werksschließungen © Foto: dpa

Europaweit sind die Beschäftigten von General Motors zusammengekommen, um gegen Standortschließungen zu protestieren. Unterdessen hat Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg den Opel-Mutterkonzern kritisiert.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat den Opel-Mutterkonzern General Motors heftig kritisiert. Er warf dem US-Autobauer vor, zu wenig Informationen über das Zukunftskonzept für Opel zu liefern. Bisher hätten potenzielle Investoren und auch die Bundesregierung nicht einmal ansatzweise eine Ahnung davon, wohin der Konzern überhaupt wolle, kritisierte Guttenberg am Donnerstag in Berlin. Er forderte rasch die Vorlage eines Sanierungsplans, der die nötige konzeptionelle Tiefe aufweise.

Einstieg nicht erste Wahl

Zu einem möglichen Einstieg von Bund und Ländern bei Opel sagte der Wirtschaftsminister, dies stehe bei den Optionen nicht an erster Stelle. Auch andere Maßnahmen wie Bankkredite oder das Engagement von Investoren müssten geprüft werden, die den Finanzbedarf bei Opel decken könnten. Guttenberg kündigte an, sobald ein Konzept vorliege, noch am Freitag, spätestens am Samstag mit den Spitzen der Opel-Länder Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen zusammen zu kommen.

Karl-Theodor zu Guttenberg Foto: dpa

Im Ringen um die Zukunft des Autobauers Opel sind am Donnerstag unterdessen Tausende Mitarbeiter der General Motors-Tochter in ganz Europa zusammengekommen, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und gegen Standortschließungen zu demonstrieren. Bei der zentralen Kundgebung am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim sprachen unter anderem Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) und IG-Metall-Chef Berthold Huber zu den Beschäftigten.

Dabei hat sich Huber für Opel erneut ein eigenständiges Geschäftsmodell auf europäischer Ebene und öffentliche Finanzhilfen gefordert. Es könne nicht sein, dass die Bundesregierung 500 Milliarden Euro an Bürgschaften und über 100 Milliarden an Kapitalspritzen für Banken zur Verfügung stelle, aber für den industriellen Kern, für die Basis des Wohlstandes «keinen müden Cent aufbringen will», sagte Huber vor tausenden Opel-Arbeitern in Rüsselsheim. Die IG Metall strebe eine solidarische Lösung an ohne die Schließung von Standorten und die Vernichtung von Arbeitsplätzen.

Vom Management verlangte der Gewerkschafter ein europäisches Geschäftsmodell, «das Opel und seinen Schwestern genügend Selbstständigkeit für eine eigenständige Perspektive gibt.» Huber forderte Bund und Länder auf, sich finanziell zu engagieren. «Sichern Sie mit Bürgschaften und Einlagen die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze», appellierte der IG-Metall-Chef. Er plädierte außerdem für eine Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter und für erweiterte Mitspracherechte der Arbeitnehmer.

Verantwortung übernehmen

Frank-Walter Steinmeier hat den Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) aufgefordert, Verantwortung für die Zukunft der deutschen Tochter zu übernehmen. «Wir sind uns einig, dass das Management von GM jetzt gefordert ist. GM hat lange viel und gut mit Opel verdient. Die europäischen Standorte jetzt wie eine ausgepresste Zitrone wegzuwerfen, das wäre unanständig», sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstag vor rund 15 000 Menschen auf einer Kundgebung der Opel-Belegschaft im Stammwerk Rüsselsheim. Der von der Insolvenz bedrohte GM-Konzern hatte angekündigt, Tausende Stellen außerhalb der USA streichen und Werke schließen zu wollen.(dpa/AG)

Verantwortung übernehmen

Frank-Walter Steinmeier hat den Opel-Mutterkonzern aufgefordert, Verantwortung für die Zukunft der deutschen Tochter zu übernehmen. «Wir sind uns einig, dass das Management von GM jetzt gefordert ist. GM hat lange viel und gut mit Opel verdient. Die europäischen Standorte jetzt wie eine ausgepresste Zitrone wegzuwerfen, das wäre unanständig», sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Der von der Insolvenz bedrohte GM-Konzern hatte angekündigt, Tausende Stellen außerhalb der USA streichen und Werke schließen zu wollen.(dpa/AG)

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