Volvo muss für Unfalltod zweier Kinder zahlen

Defekt an Bremskraftverstärker

Volvo ist wegen des Unfalltodes zwei Kinder zu einem Bußgeld verurteilt worden. Dem schwedischen Autobauer wird zur Last gelegt, einen Defekt an den Bremsen eines Volvo 850 TDI gekannt, auf einen Rückruf aber verzichtet zu haben.

Neun Jahre nach dem Unfalltod zweier Kinder im Elsass ist der schwedische Autobauer Volvo zu 200.000 Euro Bußgeld verurteilt worden, weil die Bremsen des Unfallfahrzeugs nicht korrekt funktionierten. Das Berufungsgericht von Colmar bestätigte am Donnerstag ein entsprechendes Urteil der ersten Instanz. Die Unfallfahrerin bekam wegen Fehlverhaltens sechs Monate Haft auf Bewährung und verliert ihren Führerschein für ein Jahr.

Defekter Bremskraftverstärker

Bei dem Fahrzeug, einem Volvo 850 TDI, hatte Experten zufolge der Bremskraftverstärker nicht richtig funktioniert. Der Hersteller habe das Risiko gekannt, aber auf einen allgemeinen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge in die Werkstätten verzichtet.

Die verurteilte Lehrerin hatte 1999 bei Wasselonne im Elsass zwei neun und zehn Jahre alte Kinder auf dem Weg zur Schule überfahren und getötet; ein drittes wurde schwer verletzt. Die Frau gab an, die Bremsen hätten auf der abschüssigen Strecke nicht reagiert. Das Bremspedal sei «plötzlich hart» geworden. Für den Prozess spielten technische Gutachten und Gegenexpertisen eine Rolle.

Volvo hatte 1996 beim 850 TDI technische Änderungen wegen eines möglichen Defekts des Bremssystems eingeführt und die Werkstätten angewiesen, bei Routinekontrollen die Fahrzeuge auf einen Fehler zu überprüfen. (dpa-AFX)

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