Massenkarambolage auf A7

Laster rasen in Stauende

Schreckliche Unfälle haben sich am Freitag auf den bundesdeutschen Autobahnen ereignet. In Bayern und Nordrhein-Westfalen fuhren Lastwagen in das Ende eines Staus hinein.

Mit voller Wucht sind Lastwagen am Freitag in stehende Fahrzeuge auf Autobahnen in Bayern und Nordrhein- Westfalen gerast. Mindestens drei Menschen starben dabei, zwei von ihnen verbrannten bei einer Massenkarambolage nahe Dorsten bis zur Unkenntlichkeit. Die Polizei zählte mindestens 13 Verletzte.

Auf der Autobahn 31 bei Dorsten fuhr ein Lastwagen ungebremst in ein Stauende, obwohl ein Warnschild aufblinkte, teilte die zuständige Autobahnpolizei in Münster mit. Er schob die Fahrzeuge vor sich ineinander. Drei Laster und elf Autos waren beteiligt. Acht Autos brannten vollkommen aus. Außer den beiden Toten wurden fünf Menschen verletzt. Möglicherweise hatte die Hitze dazu geführt, dass sich auslaufendes Benzin auf dem heißen Blech entzündete.

Zehn Autos zusammen geschoben

Auf der Autobahn 7 bei Memmingen rauschte ebenfalls ein Lastwagen in ein Stauende. Er schob zehn Autos zusammen. Dabei starb der 40- jährige Fahrer des zuerst erfassten Autos, die 36-jährige Beifahrerin in dem Wagen wurde lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer des Sattelschleppers bemerkte den Stau offenbar zu spät. In den anderen Autos wurden außerdem mindestens sieben Menschen leicht verletzt und einer schwer verletzt. Der Lastzug-Fahrer blieb unversehrt.

Bei Dorsten bot sich den Hilfskräften ein gespenstisches Bild: Verkeilte und brennende Autos, Rauch und Verletzte - eine unwirkliche Ruhe. Das Auto in dem die beiden Menschen verbrannten, war völlig zerquetscht und verkohlt. Nicht einmal der Fahrzeugtyp sei noch erkennbar, das Nummernschild in der großen Hitze geschmolzen, sagte Polizeisprecher Alfons Probst. «Das Fahrzeug hat nur noch ein Fünftel der Länge, die es einmal hatte.» Die Polizisten wussten nicht, ob in dem Auto noch mehr Menschen als die beiden Toten saßen. «Es wird kompliziert, das Auto überhaupt zuzuordnen», sagte Probst.

Sieben Autos brannten aus

Offensichtlich sei der Laster mit voller Wucht auf dieses Auto aufgefahren: «Es sieht so aus, dass der Lkw seine gesamte Energie in dieses Fahrzeug abgelassen hat. Es spricht einiges dafür», sagte Probst. Sieben weitere Autos brannten komplett aus. Fahrer und Beifahrer flüchteten rechtzeitig aus diesen Fahrzeugen. Welches Auto zuerst in Brand geriet, konnte noch niemand sagen.

Wegen des Unfalls bildeten sich Staus. Menschen klappten in der brütenden Hitze der wartenden Autos zusammen. Hilfskräfte versorgten die Menschen mit Wasser. Die Fahrbahnböschung stand nach dem Unfall in Flammen. Fraglich war, ob die große Hitze unter den brennenden Autos die Fahrbahn beschädigte. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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