GM verhandelt über Kauf von Chrysler

Krise der US-Automobilindustrie

Daimler hatte sich an dem amerikanischen Autobauer übernommen und eine Fusion rückgängig gemacht. Nun könnte Chrysler von einem gleichfalls kriselnden Konkurrenten geschluckt werden, berichten amerikanische Zeitungen.

Der größte amerikanische Autokonzern General Motors erwägt laut US-Medienberichten einen Kauf des Konkurrenten Chrysler. Über den Stand der Gespräche gab es aber widersprüchliche Angaben. Die «New York Times» berichtete am Samstag, die Chancen für einen Deal stünden bei 50 Prozent. Im «Wall Street Journal» hieß es hingegen, die Gespräche ruhten derzeit wegen der ausufernden Finanzkrise, könnten aber rasch wieder aufgenommen werden. Die beiden Autohersteller prüften, ob sie vereint besser durch die Krise am US-Automarkt kommen können.

Bei einem Zusammengehen des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) mit der ehemaligen Daimler-Tochter Chrysler würde der mit Abstand weltgrößte Autokonzern entstehen. GM war an der Spitze erst in diesem Jahr erstmals knapp von Toyota überholt worden. Für den US-Automarkt wären die Auswirkungen noch gravierender: Statt drei gäbe es nur noch zwei große amerikanische Autohersteller. GM und Chrysler halten zusammen rund 35 Prozent des US-Automarktes.

Sollten die Gespräche mit GM scheitern, würde sich der aktuelle Chrysler-Eigentümer, der Finanzinvestor Cerberus, wahrscheinlich an Nissan und Renault wenden, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf Verhandlungskreise. Renault und Nissan befinden sich bereits in einer Allianz und werden beide von Carlos Ghosn geführt. Er hatte vor einigen Jahren bereits über eine Partnerschaft mit GM verhandelt. (dpa)

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