Luxuriöser Leisetreter

Lexus IS 250 C

Gemütlich durchkreuzt der Lexus IS 250 C die Gassen. Abgesehen von einem schwerfälligen Motor bietet das Cabrio der Edel-Tochter von Toyota höchsten Komfort beim Sonnenbaden.

Von Holger Holzer

Hektik ist dem Cabriofahrer fremd. Wo andere verbissen über die Autobahnen rasen, kreuzt er entspannt die Landstraße auf und ab. Perfekter Begleiter ist da der Lexus IS 250 C, der luxuriöse Leisetreter unter den offenen Mittelklasseautos. Der entspannte Edel-Toyota mit Sechszylinder-Benziner kostet ab 49.650 Euro.

Schlanke Proportionen

Die Premium-Tochter des weltgrößten Automobilherstellers ist für Spaß und Emotion in der Fahrzeugpalette zuständig. Wo Muttermarke Toyota Hausmannskost wie Auris, Avensis und Yaris im Programm hat, setzt Lexus mit der IS-Baureihe einen Kontrapunkt. Neuester Spross ist nach der schnellen V8-Version IS F das Cabrio IS C. Die Eckdaten: Vier Sitzplätze, klappbares Hardtop und reichlich Hightech-Ausstattung.

Äußerlich gibt sich der 4,64 Meter lange Mittelklässler für ein Stahldach-Cabrio relativ schlank. Auch das bei derartigen Modellen häufig pummelige Heck ist hier gut kaschiert. Geschlossen geht der IS C auf den ersten Blick sogar als schickes Coupé durch. Ansonsten gibt sich der Japaner aber unauffällig elegant, der große Auftritt ist seine Sache nicht.

Mickriger Kofferraum

Kaum Platz im Kofferraum Foto: Lexus

Die Platzverhältnisse im Innenraum sind gut, vorne geht es auch bei offenem Dach angenehm zugfrei zu. Auf den hinteren Sitzen ist es naturgemäß etwas enger und zugiger. Eher mickrig kommt der Kofferraum daher, der bei geschlossenem Dach immerhin 420 Liter fasst, aber bei geöffneter Haube auf 165 Liter schrumpft. Das ist selbst in der Riege der Metalldach-Cabrios wenig.

Auf Fahrt geht der offene Viersitzer mit einem 2,5-Liter-Sechszylinder-Motor mit 153 kW/208 PS Leistung. Gekoppelt an eine sanfte Sechsgangautomatik geht der Sauger laufruhig und eher gemütlich zu Werke. Wer bissigen Durchzug und sportwagenähnliche Fahrleistungen erwartet, wird enttäuscht. 9,0 Sekunden sind für den Sprint auf Tempo 100 nötig, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 210 km/h erreicht.

Wellness-Flair im Innenraum

Viel Komfort im Innenraum Foto: Lexus

Weniger zurückhaltend sind die Verbrauchswerte. Der Hersteller gibt 9,3 Liter an, in der Praxis sind es gut zehn Liter - viele Konkurrenten sind da trotz höherer Leistung deutlich genügsamer. Da der zahme Sechszylinder der einzige Motor in der Angebotspalette ist, ist der IS C als Ganzes ein Wagen für die gemächliche Gangart. Dazu passt auch das sehr komfortable Fahrverhalten des Hecktrieblers.

Auch der Innenraum orientiert sich an dem Wellness-Flair von Motor und Fahrwerk. Viel Leder, schicke Materialien und eine sehr gute Verarbeitung verbreiten Wohlfühl-Atmosphäre. Eine ganze Armada von Komfort-Features wie CD-Wechsler, Klimaautomatik und beheizte Ledersitze gehören zur Serienausstattung. Die beiden Letzteren sind derart leistungsfähig, dass auch in den kalten Jahreszeiten das Dach ohne Erkältungsgefahr geöffnet werden kann.

Gewohnt umfangreich ausgestattet

Entspannte Gleiterqualitäten Foto: Lexus

Für Sicherheit sorgen unter anderem sechs Airbags, aktive Kopfstützen und Parkpiepser an beiden Fahrzeugenden. Gegen Aufpreis kann ein Tempomat mit Abstandswarner geordert werden, der bei einer drohenden Kollision alle Sicherheitssysteme scharf stellt. Die von der Marke gewohnt umfangreiche Ausstattung relativiert den stolzen Preis von fast 50.000 Euro etwas. Wettbewerber wie das BMW 3er Cabrio gibt es mit vergleichbaren Fahrleistungen schon ab 38.700 Euro, das Audi A5 Cabrio mit Stoffdach kostet ab 37.600 Euro. Das G 37 Cabrio der Nissan-Edelmarke Infiniti, in Sachen Ausstattung vergleichbar, kostet 50.800 Euro, hat aber mit 320 PS deutlich mehr Leistung unter der Haube.

Unterm Strich leidet der Lexus IS C an seinem temperamentarmen Motor und dem sehr kleinen Gepäckraum. Jenseits dieser Schwachstellen kann der Japaner aber mit entspannten Gleiterqualitäten und hohem Komfortniveau punkten. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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