Mit Hochdruck weniger Verbrauch

Ford S-Max Ecoboost

Ford führt eine neue Generation sparsamer Benzinmotoren ein. Die sportliche Fahrfreude kommt dabei nicht abhanden.

Von Martina Göres

Mit der Einführung der frisch renovierten Großraumlimousinen S-Max und Galaxy am 29. Mai hält auch eine neue Generation innovativer Ecoboost-Benzinmotoren Einzug bei Ford. Die modernen Aggregate kombinieren Hochdruck-Benzin-Direkteinspritzung mit einem Turbolader und variabler Nockenwellenverstellung bei relativ kleinem Hubraum. Im Vergleich zu konventionellen Benzinmotoren sollen Verbrauchsreduzierungen von bis zu 20 Prozent möglich sein - ohne dass der Fahrspaß zu kurz kommt.

Neuer Motor ersetzt zwei Aggregate

Als erstes Mitglied der neuen Motorenfamilie feiert der 2,0-Liter-Vierzylinder-Otto mit 149 kW/203 PS in S-Max, Galaxy und dem Mittelklassemodell Mondeo Premiere. Die Preise für den neuen Top-Benziner beginnen bei 34.400 Euro im S-Max und bei 36.600 Euro im Galaxy. Für den Mondeo 2,0-Liter-Ecoboost werden mindestens 31.550 Euro verlangt. Der Motor ersetzt sowohl den 2,3-Liter-Vierzylinder mit 118 kW/160 PS als auch den 2,5-Liter-Fünfzylinder mit 162 kW/220 PS, die beide nicht mehr angeboten werden.

Eine Hochdruckpumpe in dem brandneuen Triebwerk spritzt den Kraftstoff mit Drücken von bis zu 200 bar über feinste Einspritzdüsen in die Brennräume ein, während der Turbolader mehr als 200.000 Umdrehungen pro Minute erreicht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: So sprintet der S-Max mit dem neuen Triebwerk in 8,5 Sekunden von null auf 100 km/h (Galaxy: 8,8 Sekunden) und die Tachonadel klettert bis auf 221 km/h (Galaxy: 217 km/h) - und das bei einem Normverbrauch, den Ford mit 8,1 Liter je 100 Kilometer Superbenzin angibt.

Zügige Beschleunigung

Die Sportlichkeit leidet nicht Foto: Ford

Eine erste Testfahrt im S-Max über rund 400 Autobahnkilometer erbrachte einen Verbrauchswert von 10,2 Liter Sprit auf 100 Kilometern - ein immer noch respektabler Wert angesichts der sportlichen Fahrleistungen. Beeindruckender verläuft allerdings die Drehmomentkurve des neuen Ecoboost-Triebwerks: Beinahe wie bei einem modernen Turbodiesel wird das Drehmomentmaximum von 300 Nm bereits bei 1750 U/min erreicht - und bleibt bis 4500 U/min konstant. Damit lässt sich mit dem sportlichen Familien-Van zügig aus niedrigen Drehzahlen heraus beschleunigen, aber auch satte Leistung bei höheren Geschwindigkeiten liegt an - bei relativ sparsamen Verbräuchen.

Kombiniert ist der Ecoboost-Motor in S-Max, Galaxy und Mondeo generell mit einem neuen Doppelkupplungsgetriebe, bei Ford Power Shift genannt. Die sehr harmonisch und ohne Zugkraftunterbrechung schaltende Sechsstufenautomatik passt hervorragend zu dem laufruhigen und geräuscharmen Aggregat. Die kompaktere Bauweise und geringere Reibungsverluste im Vergleich zu Automatikgetrieben mit Drehmomentwandler helfen zusätzlich beim Kraftstoffsparen.

Dreizylinder folgt

Alles an seinem Platz Foto: Ford

Die Ecoboost-Familie bei Ford soll zügig ausgebaut werden. Bereits im Herbst wird zunächst in dem Mini-Van C-Max ein brandneuer 1,6-Liter-Vierzylinder-Otto eingesetzt, der ein Leistungsspektrum von 110 kW/150 PS bis 132 kW/180 PS abdecken wird und über die Leistungscharakteristik eines Zwei-Liter-Saugmotors verfügen soll.

Frühestens im kommenden Jahr steht dann ein verbrauchsoptimierter 1,0 Liter-Dreizylinder-Ecoboost-Benziner zur Verfügung, der sich durch seine extrem kompakte Bauweise für kleinere Fahrzeuge eignet und mit der Leistung eines konventionellen 1,6-Liter-Motors aufwarten soll. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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