Deutsche Hersteller in den USA mit gutem Jahresstart

US-Amerikaner in Kauflaune

Deutsche Hersteller in den USA mit gutem Jahresstart
VW sackt in den USA weiter ab © VW

VW pirscht sich auf dem US-amerikanischen Markt an die japanischen Mitbewerber heran. Auch die anderen deutschen Hersteller verzeichneten im Januar Zuwächse.

Volkswagen braust der Konkurrenz in den Vereinigten Staaten davon. Im Januar verkauften die Wolfsburger auf dem wichtigen Automarkt so viele Wagen wie seit 38 Jahren nicht mehr zu dieser Jahreszeit. Dagegen tat sich Branchenprimus General Motors schwer, die Kunden zum Kaufen zu bewegen. Der Absatz des Erzrivalen schrumpfte überraschend.

VW mit erfolgreicher Verkaufsstrategie

VW wurde 27.200 Autos seiner Stammmarke los, anderthalb mal so viel wie im Vorjahresmonat. «Unsere Wachstumsstrategie geht auf», sagte Nordamerika-Chef Jonathan Browning am Mittwoch. Der deutsche Konzern hatte seine neuen Modelle auf den Geschmack der US-Kundschaft abgestimmt. Dazu senkte VW die Basispreise und sorgte mit einfallsreicher Werbung für Aufsehen, wie etwa beim Super Bowl, dem Finale der American-Football-Profiliga und wichtigstem Sportereignis der USA.

Die Wolfsburger stampften in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee sogar ein komplett neues Werk aus dem Boden, in dem der US-Passat gefertigt wird, der größer ist als sein europäischer Namensvetter. Angesichts des reißenden Absatzes steigert VW nun die Produktion und stockt dazu die Mannschaft um 200 Leute auf. Momentan arbeiten in der Fabrik rund 2500 Menschen.

Chrysler legt mächtig zu

Allerdings haben auch die meisten anderen Autobauer gut zu tun, wenngleich VW mit seinem Wachstumstempo hervorsticht. Die US-Amerikaner sind in Kauflaune, seit die heimische Wirtschaft anzieht und die Arbeitslosigkeit zurückgeht. So konnte Chrysler seine Verkäufe im Januar um 44 Prozent hochschrauben auf den besten Wert seit 2008, Ford legte um sieben Prozent zu.

Eine Ausnahme war General Motors mit einem Rückgang um sechs Prozent. Dennoch übte sich US-Verkaufschef Don Johnson in Zuversicht: «Das Jahr ist stark gestartet.» Mit knapp 168.000 Autos liegt der Opel-Mutterkonzern auf seinem Heimatmarkt tatsächlich meilenweit vor VW. Die Wolfsburger schließen allerdings zu den starken asiatischen Wettbewerbern auf.

BMW setzt auf 3er-Baureihe

Auch die deutschen Premiumhersteller konnten ihre Verkäufe teils deutlich steigern. Die VW-Tochter Audi legte um 20 Prozent zu, Mercedes-Benz bei seinen Nobelkarossen um 24 Prozent, Porsche noch um sechs Prozent. BMW fiel indes ab und schaffte nur ein Plus von drei Prozent. Die Münchener hoffen nun, dass die Mitte des Monats erscheinende neue 3er-Baureihe das Geschäft wieder antreibt. Da der Mini um über 21 Prozent zulegte, stand für den Konzern ein Plus von knapp sechs Prozent zu Buche. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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