VW übernimmt etwaige Mehrsteuern

Brief an die Finanzminister der EU-Staaten

VW übernimmt etwaige Mehrsteuern
Der VW-Konzern hat seine Hauptversammlung verschoben. © dpa

Der VW-Konzern wird für die Steuernachzahlungen angesichts manipulierter CO2-Angaben einstehen. Zudem werde für Kunden ein mehrsprachiges Beratungszentrum eingeführt, kündigte VW-Chef Matthias Müller an.

Der VW-Konzern will mögliche Nachzahlungen bei den Kfz-Steuern für Hunderttausende Fahrzeuge mit frisierten Angaben zum CO2-Ausstoß selber tragen. «Der Volkswagen Konzern wird dafür einstehen, dass etwaige Mehrsteuern ausgeglichen werden», schrieb VW-Konzernchef Matthias Müller am Freitag an die 28 Finanzminister der Europäischen Union. In der Staatengemeinschaft könnten früheren Angaben zufolge 800.000 Wagen betroffen sein, 200.000 in Deutschland.

Rechnungen direkt an VW

Müller bittet die Finanzminister, die möglichen Steuernachzahlungen dem Konzern direkt in Rechnung zu stellen, auch wenn das womöglich mit organisatorischem Aufwand verbunden wäre. Wörtlich heißt es: «Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn auch Sie bereit wären, nötigenfalls durch entsprechende rechtliche oder administrative Vorkehrungen sicherzustellen, dass die zuständigen Steuerbehörden nicht unsere Kunden, sondern Volkswagen direkt mit etwaigen Mehrsteuern belasten.»

Müller geht in dem Schreiben auch auf die Abweichungen ein und warum es lange dauert, konkrete Angaben zu machen: «Eine verlässliche Bewertung der Abweichungen ist auf Grund der Komplexität der Thematik derzeit noch nicht möglich. Volkswagen ist bestrebt, schnellstmöglich eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den relevanten Fahrzeugen des Volkswagen Konzerns vorzunehmen.»

Zudem kündigt Müller in dem Schreiben an: «Für unsere Kunden richten wir in diesen Tagen ein mehrsprachiges Beratungszentrum ein, das rund um die Uhr für alle Anfragen im Zusammenhang mit den Folgen der ermittelten Ungereimtheiten zur Verfügung stehen wird.» (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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