VW-Konzern hält trotz Delle an Zielen fest

Schwieriges zweites Halbjahr

VW-Konzern hält trotz Delle an Zielen fest
Der Absatz des VW-Konzern ging zurück. © dpa

Der Volkswagen Konzern bleibt von der europäischen Absatzschwäche nicht unberührt. Trotz eines erwarteten schwierigen Halbjahres sollen die Ziele beibehalten werden.

Die Folgen der europäischen Absatzkrise sind auch beim Volkswagen-Konzern eingetroffen. Die Wolfsburger mussten einen Rückgang des operativen Gewinns nach dem dritten Quartal von gut 20 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. "Die Zeiten sind nicht leicht, aber wir haben es selbst in der Hand, den eingeschlagenen guten Weg konsequent fortzusetzen. Deshalb halten wir trotz wachsendem Gegenwind an unseren ehrgeizigen Zielen für 2012 fest", sagte Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Mittwoch bei der Vorlage des Zwischenberichts.

VW verkauft rund sieben Millionen Fahrzeuge

Zum Rückgang des Gewinns trugen vor allem die Investitionen für den neuen Golf VII sowie die Einführung des Modularen Querbaukastens (MQB) bei. "Wir haben immer gesagt, dass das zweite Halbjahr schwieriger wird, daher ist die Entwicklung wie erwartet verlaufen. Wir haben ein ordentliches Ergebnis erzielt", so VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.

Während der Gewinn sank, konnte der Zwölf-Marken-Konzern beim Absatz und Umsatz zulegen. Rund sieben Millionen Fahrzeuge wurden weltweit in den ersten neun Monaten verkauft, ein Plus über 12,5 Prozent. Der weltweite Pkw-Marktanteil kletterte um 0,3 auf nunmehr 12,6 Prozent. "Wir sind weltweit breit aufgestellt und finanziell solide wie kaum ein Zweiter", sagte Pötsch, "die relative Stärke im Vergleich zum Wettbewerb zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Scania mit hohem Verlust

So konnte die Marke Volkswagen Pkw mit 3,6 Millionen verkauften Fahrzeugen ein Plus von 9,7 Prozent erzielen. Im Vorjahreszeitraum waren 3,3 Millionen Pkw verkauft worden. Audi verkaufte insgesamt 1,247 Millionen Fahrzeuge inklusive den Verkäufen des chinesischen Joint-Ventures FAW-Volkswagen. Skoda kam 551.000 und damit 40.000 Einheiten mehr als von Januar bis September 2011. Seat musste sich der Hilfe des in Spanien produzierten Audi Q3 bedienen, um von 267.000 Fahrzeugen auf 315.000 zu gelangen. Erstmals steuerte der eingegliederte Sportwagenkonzern Porsche 22.000 Fahrzeuge in die Bilanz mit ein.

Bei den Nutzfahrzeugen konnte VW mit 330.000 Einheiten das Vorjahresergebnis bestätigen, als 328.000 Nutzfahrzeuge verkauft wurden. Dagegen ging der Absatz von Scania um 20,5 Prozent auf 47.000 verkaufte Fahrzeuge zurück. Im Vorjahr wurden noch 12.000 Einheiten mehr abgesetzt.

Operatives Ergebnis von 2011 bleibt für VW das Ziel

Trotz der weiterhin schwierigen Zeiten sieht sich der Konzern weltweit gut aufgestellt. „Das alles ist auch die Basis dafür, dass wir an unseren ehrgeizigen Zielen für 2012 festhalten“, sagte Winterkorn. So besteht für das Operative Ergebnis weiterhin das Ziel, das Niveau des Jahres 2011 wieder zu erreichen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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