Gewerkschaft fordert bei VW offene Führungskultur

Kritik am bisherigen Management

Gewerkschaft fordert bei VW offene Führungskultur
Der VW-Konzern hat seine Hauptversammlung verschoben. © dpa

Die Arbeitnehmer bei VW haben die bisherige Führung des Autobauers kritisiert. Es bedarf einer offeneren Führungskultur, heißt es.

Die IG Metall und der VW-Betriebsrat gehen im Abgas-Skandal mit dem bisherigen Management des Autobauers hart ins Gericht. «Fehler dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden, sondern müssen benannt, analysiert und abgestellt werden», kritisierten Gewerkschaft und Arbeitnehmervertretung am Dienstag in einer Stellungnahme auf dem Gewerkschaftstag in Frankfurt am Main.

Mit Blick auf die Manipulations-Software in Dieselfahrzeugen, die bei Abgastests die tatsächlichen Werte schönte, heißt es in dem Schreiben, dass eine offenere und transparentere Führungskultur ein dringend benötigter Schlüssel sei: «Zielkonflikte, beispielsweise zwischen Kostenvorgaben und technischen Lösungen, können nur so bearbeitet werden und ein Ausgangspunkt für bessere Lösungen sein.»

Zu starre Führungsstrukturen

Die Unternehmensseite habe «lange an starren Strukturen festgehalten. Noch heute wird bei Volkswagen in den Führungsebenen zu sehr in Marken und Bereichen gedacht», kritisierte die Gewerkschaftsseite. Für den Weg aus der Krise und den künftigen Erfolg forderten die Arbeitnehmer-Vertreter: «Insbesondere müssen die Ideen und Initiativen des Einzelnen, unabhängig von Hierarchien, ernster genommen werden.»

Laut der Stellungnahme kämpfte die Arbeitnehmerseite bis zuletzt bei ihren VW-Reformbemühungen mit Gegenwehr: «Die Vertreter von Konzernbetriebsrat und IG Metall haben die neuen Konzernstrukturen, die in der VW-Aufsichtsratssitzung im September verabschiedet wurden, maßgeblich mitgestaltet und auch gegen Widerstände durchgesetzt.»

Damals entschied der Aufsichtsrat, den Vorstand zu verkleinern und mehr Macht für Entscheidungen dezentral in die Märkte zu geben. Zudem hatte Europas größter Autobauer seine zwölf Fahrzeugmarken in neuen Gruppen verzahnt - auch mit dem Ziel, Marken und Regionen aufzuwerten. (dpa)

Vorheriger ArtikelDaimler bietet 2017 CO2-Klimaanlagen an
Nächster ArtikelSicherheitsgewinn durch richtigen Reifendruck
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden