Fünf-Punkteplan soll VW aus Abgaskrise führen

Priorität hat der Kunde

Fünf-Punkteplan soll VW aus Abgaskrise führen
Der Absatz des VW-Konzern ging zurück. © dpa

VW-Chef Matthias Müller hat einen Fünf-Punkteplan vorgelegt, mit dem der Autobauer aus der Krise des Absatzkanals geführt werden soll. Höchste Priorität misst der Manager dabei der Hilfe betroffener Kunden zu.

Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller will den Autobauer mit einem Fünf-Punkte-Plan fit machen für die Herausforderungen des Abgas-Skandals. Höchste Priorität genieße dabei die Hilfe für Besitzer manipulierter Diesel-Autos, sagte der Manager am Mittwoch per Mitteilung, die einer Telefonkonferenz vorausging. Die ersten Rückrufe sollen im Januar 2016 starten.

Aufklärung der Manipulation

Punkt zwei sei die Aufklärung der Manipulationen. «Wir müssen die Wahrheit herausfinden und daraus lernen», erklärte Müller. An dritter Stelle folge der Konzernumbau und das Sparprogramm. «Der Kernpunkt ist: Unser Konzern wird künftig dezentraler geführt», sagte Müller und wiederholte damit Pläne, die VW bereits bekanntgegeben hatte. Marken und Regionen sollen eigenständiger agieren können. Zudem komme die Gewinnkraft aller gut 300 Fahrzeugmodelle auf den Prüfstand.

Punkt vier seien die Arbeitsatmosphäre und das Führungsverständnis im Unternehmen. Müller betonte: «Wir brauchen eine Kultur der Offenheit und der Kooperation.» Er forderte im kollegialen Umgang miteinander zudem mehr Mut, mehr Kreativität und auch mehr Unternehmertum.

An fünfter Stelle verwies der Vorstandsvorsitzende auf den Ausbau der bisherigen Ziele für das Jahr 2018. Sie sollen zur «Strategie 2025» werden. «Dem "Höher, Schneller, Weiter" wurde vieles untergeordnet, vor allem die Umsatzrendite», sagte Müller mit Blick auf die Rivalen Toyota und General Motors. Wichtiger als 100 000 Fahrzeuge mehr oder weniger als die Konkurrenz zu verkaufen, sei «qualitatives Wachstum». Mitte nächsten Jahres will Müller die «Strategie 2025» vorstellen.(dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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