«VW wird in Zukunft aus Salzburg gesteuert»

Der Führungswechsel bei VW ist auch eine Niederlage für Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Das sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der Autogazette.

Für den Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer ist der überraschende Abgang von VW-Chef Bernd Pischetsrieder zugleich eine Niederlage für Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU).

Niederlage für Wulff

«Dieser Führungswechsel ist ohne Frage auch eine Niederlage für Herrn Wulff, der Herrn Pischetsrieder bisher unterstützt hat und damit versucht hat, den Einfluss von Herrn Piech deutlich einzuschränken. Damit ist er gescheitert», sagte Dudenhöffer der Autogazette.

Wie Dudenhöffer hinzufügte, werde Niedersachsen nach dem Abgang von Pischetsrieder «kaum mehr entscheidenden Einfluss auf VW nehmen können. Die Machtverteilung ist eindeutig: Sie liegt klar bei Piech und dem Unternehmen Porsche. VW wird in Zukunft von Salzburg aus gesteuert».

Wechsel kam unerwartet

Der Führungswechsel bei VW kam auch für Dudenhöffer, der Direktor des Center of Automotive Research an der Fachhochschule Gelsenkirchen ist, völlig unerwartet. «Von diesem Führungswechsel ist jeder überrascht worden, außer Herrn Piech.» Wie Dudenhöffer hinzufügte, sei Pischetsrieder mit seinem Abgang zum 31. Dezember dieses Jahres «seiner weiteren Demontage durch den Aufsichtsratsvorsitzenden zuvorgekommen».

Mit weiteren Veränderungen in der Führung bei VW rechnet Dudenhöffer nicht. «Markenchef Wolfgang Bernhard ist für Piech ein ganz wichtiger Mann, der dessen Visionen umsetzen wird», sagte Dudenhöffer, den die Vorgänge bei Europas größten Autobauer an ein «Marionettentheater» erinnern, «bei dem nur einer die Fäden in der Hand hält: Ferdinand Piech.»

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