Startschuss für Produktion des neuen Mini

Der neue BMW-Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer hat am Mittwoch das neue Mini-Produktionsnetzwerk in Oxford vorgestellt. Der Autobauer kann damit den neuen Mini flexibler, effizienter und vor allem mit einer höheren Kapazität bauen.

Von Frank Mertens

BMW-Chef Norbert Reithofer hat am Mittwoch in Oxford das neue Produktionsnetzwerk von Mini vorgestellt. Wie Reithofer bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Vorstandsvorsitzender des bayerischen Autobauers sagte, habe man insgesamt 200 Millionen Pfund in die Produktionsstätten in Oxford (100 Millionen Montage), Swindon (Press- und Karosserieteile 60 Millionen) und Hams Hall (Motorenfertigung 30 Millionen) investiert.

240.000 Einheiten geplant

Mittelfristig will die BMW Group von der am 18. November auf den deutschen Mark kommenden zweiten Generation des Kultautos die Produktionskapazität von 200.000 auf 240.000 Fahrzeuge erhöhen, sagte Reithofer, der am 1. September das Amt als BMW-Chef von Helmut Panke übernommen hat. Seit dem Markstart des Mini im Juli 2001 wurden von diesem Kleinwagen im Premium-Segment mehr als 800.000 Einheiten abgesetzt. «Ich kann mich an externe Schätzungen von 100.000 verkauften Fahrzeugen erinnern. 100.000 - das ist genau die Zahl an Fahrzeugen, die wir in der ersten Jahreshälfte 2006 abgesetzt haben», sagte Reithofer im Beisein von Großbritanniens Finanzminister Gordon Brown. Reithofer hatte schon im Jahr 2001 zusammen mit Brown den Mini-Produktionsstandort in Oxford eröffnet.

Kurze Produktionswege

Norbert Reithofer und Gordon Brown Foto: dpa

Der neue BMW-Vorstandsvorsitzende dankte Brown, dass er dem Land durch seine Politik als Finanzminister die notwendige Stabilität gegeben hat, «um unser Geschäft in Großbritannien weiter voranzutreiben». Für die BMW Group ist Großbritannien beim Mini der weltweit stärkste Absatzmarkt. Hier wurden in 2005 allein 45.000 Mini verkauft. Mit Blick auf den gesamten Absatz der Gruppe konnte BMW im zurückliegenden Jahr in Großbritannien 117.000 Fahrzeuge verkaufen.

Mit der Schaffung des neuen Produktions-Netzwerkes erlangt Mini eine deutlich effizientere Arbeitsweise. Nachdem bislang die Motoren-Produktion mittels eines Joint-Venture mit DaimlerChrysler in Brasilien stattfand, findet sie nun in Hams Hall statt. Bislang dauerte der Transport der Motoren von Brasilien nach Großbritannien bis zu 30 Tagen. «Durch die Verlagerung nach Hams Hall ist es uns nun möglich, dass Kunden noch bis zu 7 Tagen vor dem Produktionsstart entscheiden können, welchen Motor sie in ihrem Auto haben wollen», sagte der Leiter des Werkes in Hams Hall, Harald Krüger.

Einzigartige Flexibilität

BMW Mini Foto: Werk

«Heute ist unsere Built-to-Order-Flexibilität im Kleinwagensegment einzigartig. Das bedeutet: Niemand reagiert so schnell wie wir auf Änderungen, die Kunden an der Konfiguration ihres Neufahrzeuges vornehmen möchten», sagte Reithofer. «Flexibilität ist eine der großen Stärken der BMW Group.»

In den Werken Oxford, Swindon und Hams Hall beschäftigt Mini derzeit 6350 Mitarbeiter. Mit dem Anstieg der Produktionskapazität soll die Mitarbeiterzahl um 450 auf dann 6800 steigen. Die BMW Group ist derzeit mit dem Mini in Großbritannien mit etwas über 200.000 Einheiten der drittgrößte Automobilhersteller. Davor rangieren nur noch Toyota (264.000 Fahrzeuge) und Nissan (315.000).

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