«Porsche ist uns lieber als ein Finanzinvestor»

Hartmut Meine glaubt nicht an eine Zerschlagung des VW-Konzerns durch Porsche. Der IG-Metall-Chef von Niedersachsen begrüßt vielmehr das Engagement des Sportwagenbauers.

Niedersachsens IG-Metall-Chef Hartmut Meine hat sich trotz des Streits um die Besetzung des Porsche-Aufsichtsrates positiv zum Engagement des Sportwagenbauers bei VW geäußert. «Porsche ist uns allemal lieber als ein Finanzinvestor», sagte der Gewerkschafter den «VDI nachrichten» (Freitag). «Da fühlen wir uns wohler als bei einem Finanzinvestor, der seine Entscheidungen von der Wall Street aus trifft.» Mit einer Zerschlagung des VW-Konzerns durch Porsche rechne er nicht. «Porsche ist ein industrieller Partner, der in Deutschland angesiedelt ist und der langfristig denkt.»

«Bundesregierung am Zug»

Zugleich zeigte sich Meine zuversichtlich, dass das vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) im Oktober weitgehend gekippte VW-Gesetz in Teilen fortbestehen werde. «Die SPD hat auf ihrem Parteitag einen Antrag für ein neues VW-Gesetz beschlossen. Zudem habe ich Signale aus der niedersächsischen Landesregierung bekommen, dass Ministerpräsident Christian Wulff in eine ähnliche Richtung denkt», sagte Meine. «Jetzt ist die Bundesregierung am Zug.»

Die IG Metall fordert vor allem den Erhalt der Regelung, wonach Standortentscheidungen eine Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat erfordern. Diese Bestimmung sei auch vom EuGH nicht beanstandet worden, sagte Meine. «Weder der EU-Anwalt noch das Gericht haben an der Regelung von § 4, Absatz 2 Anstoß genommen. Daher kann sie so bleiben.» (dpa)

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