Porsche erwartet Milliardenverlust

Veräußerung von VW-Aktien-Optionen

Im Zug der Veräußerung von VW-Aktienoptionen erwartet der Sportwagenbauer Porsche einen Verlust in Milliardenhöhe. Die Stuttgarter haben unterdessen einen Nachfolger für Michael Macht ernannt.

Der Sportwagenbauer Porsche erwartet im Zuge der geplanten Veräußerung von Optionen auf VW-Aktien Buchverluste in Milliardenhöhe. Wie die Porsche Holding am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte, wird im ablaufenden Geschäftsjahr 2008/2009 (31. Juli) ein Vorsteuerverlust von bis zu fünf Milliarden Euro erwartet. Im Geschäftsjahr zuvor hatte Porsche durch Buchgewinne wegen der VW-Optionen einen Vorsteuergewinn von 8,5 Milliarden Euro eingefahren, der sogar den Umsatz (7,4 Milliarden Euro) übertraf.

Verhandlungen mit Katar

Laut Porsche befindet man sich mit dem Emirat Katar in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf der Optionen auf Volkswagen-Aktien. Mit der Beteiligungsgesellschaft von Katar würden außerdem Gespräche über einen Einstieg bei der Porsche SE geführt.

Vor einer Woche war der monatelange dramatische Übernahmekampf von Porsche und Volkswagen zugunsten von VW entschieden worden. VW will den hochverschuldeten Sportwagenbauer nach und nach übernehmen und als eigenständige zehnte Konzernmarke eingliedern. Das Emirat Katar soll sich an der neuen Gesellschaft beteiligen. Viele Details stehen noch nicht fest; bis zum 13. August soll eine Grundlagenvereinbarung unterschrieben werden.

Neuer Produktionsvorstand

Unterdessen hat Porsche einen Nachfolger für den auf den Chefsessel aufgerückten Produktionsvorstand Michael Macht bestimmt. Den Posten besetzt künftig der 59-jährige Wolfgang Leimgruber, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mit. Leimgruber war zuletzt Leiter Karosseriefertigung und Lackierung. In dieser Funktion sei er maßgeblich an der Umstellung der Produktion beteiligt gewesen, durch die sich Porsche deutlich profitabler ausrichten konnte. Der studierte Machinenbauer ist seit 1978 bei Porsche und saß seit 2007 als Vertreter der leitenden Führungskräfte im Porsche-Aufsichtsrat. Vom Mandat in der SE war er bereits im Januar 2009 zurückgetreten. Auch seinen Sitz im Aufsichtsrat der Porsche AG wird er nach der Berufung in den Vorstand niederlegen. (dpa/AG)

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