Mini Cabriolet ohne Motor

Produktion läuft aus

Die zahlreichen Fans des Mini Cooper Cabrio müssen tapfer sein. Der neue, offene Mini der zweiten Generation kommt erst im kommenden Frühjahr auf den Markt. Das alte Modell lief jetzt aus.

Stefan Grundhoff

Haben andere Hersteller mit sinkenden Nachfragen und mächtigen Rabattaktionen zu kämpfen, so sieht das im Hause Mini ganz anders aus. Folge: für den Mini der ersten Generation waren jetzt schlicht und ergreifend keine Motoren mehr da. Die Nachfrage war deutlich größer als vor Jahren berechnet; somit musste der Produktzyklus reduziert werden. Der geschlossene Mini wurde bereits vor rund zwei Jahren von einem völlig neuen, optisch aber nur leicht modifizierten Modell abgelöst. Der bekam unter anderem auch die neuen Vierzylindertriebwerke. Während sowohl neue Benziner als auch der aktuelle Diesel in einer Hightech-Kooperation von BMW und Peugeot entwickelt wurden, musste das alte Cabriolet auch weiterhin mit den ehemals zugekauften Fremdmotoren von Chrysler auskommen.

Neues Modell im Frühjahr 2009

Damit ist jetzt Schluss. Triebwerke sind nicht mehr verfügbar und somit läuft auch die erste Generation des offenen Minis deutlich früher aus als erwartet. Der gut bestückte Gebrauchtwagenmarkt und Finalmodelle der letzten Bauwochen müssen die Kunden nunmehr bis zum Frühjahr 2009 bei Laune halten. Das neue Mini Cabriolet dürfte seine Weltpremiere dann auf dem Genfer Salon im März 2009 feiern. Aufgrund der großen Nachfrage können sich auch die BMW-Verantwortlichen mit der halbjährigen Zwangspause anfreunden. Von der ersten Generation wurden mehr als 164.000 Fahrzeuge verkauft. Das letzte Exemplar, ein im Metallicfarbton White Silver lackiertes Mini Cooper S Cabrio Sidewalk, geht an einen Mini-Fan in den USA. «Für uns geht eine Ära zu Ende», so Werkleiter Oliver Zipse. «Es ist eine große Freude, ein Auto zu bauen, von dem man genau weiß, wie viel Spaß der Kunde damit haben wird.»

Die Fertigungskapazitäten des britischen Werks sind aufgrund der steigenden Nachfrage zunächst für die Modelle Mini und Mini Clubman reserviert. Seit Frühjahr 2004 wurde das Mini Cabrio in Oxford in drei Motorvarianten gebaut. Die meistverkaufte Ausführung war mit knapp 80.000 Exemplaren das 85 kW / 115 PS starke Modell Mini Cooper Cabrio, gefolgt vom Mini Cooper S Cabrio (125 kW / 170 PS) mit rund 56.500 Einheiten. Die 90 PS starke Basisvariante des Mini One Cabrio fand bei den trendigen Kunden mit 28.000 Fahrzeugen eine vergleichsweise kleine Nachfrage. In einigen Märkten wie den USA wurde er gar nicht angeboten.

Erfolg für Muttermarke

Der Mini schreibt seinem Verkaufsstart eine Erfolgsgeschichte und hat einen bedeutenden Anteil am Erfolg der Muttermarke BMW. «Hauptmärkte für den offenen wie geschlossenen Mini sind Großbritannien gefolgt von den USA, Deutschland, Italien und Japan», so Mini-Sprecher Cypselus von Frankenberg, «hier verkaufen wir 77 Prozent unserer Produktion. Doch auch Australien oder Kanada sind in den Top Ten der Mini Cabrio Hochburgen vertreten, besonders starke Zuwachsraten wurden zuletzt in China und Russland verzeichnet.»

Die Fußstapfen für das neue Mini Cabriolet sind somit größer denn je und viele Kunden scharren schon lange Zeit mit den Hufen, dass die zweite Mini-Generation auch als Cabrio kommt. Er wird ebenso wie Limousine und den Kleinkombi namens Clubman mit den neuen, deutlich sparsameren Triebwerken auf den Markt kommen. Dem Efficient-Dynamics-Vorbild von BMW folgend gibt es dann auch für den mobilen Sonnenanbeter aus Oxford eine Start-Stopp-Automatik und entkoppelbare Nebenaggregate, die den Verbrauch deutlich senken. Verschwunden sein sollen bei der zweiten Cabriogeneration auch die hässlichen Überrollbügel in Form eines verchromten Hirschgeweihs, die nicht so recht zum schneidigen Design des Frauenlieblings passen wollten. Die Preise dürfte sich mit einer leichten Toleranz nach oben an dem bisherigen Cabriolet orientieren. Los gehen dürfte es somit bei rund 20.000 Euro.

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