Kurzarbeit bis zum Jahresende

Porsche und Daimler

Porsche und Daimler wollen mit Kurzarbeit der Absatzkrise entgegenwirken. Während bei Daimler schon seit Monaten verkürzte Arbeitszeiten laufen, soll die Zeit beim Sportwagenbauer auf insgesamt 18 Tage begrenzt sein.

Porsche und Daimler haben Kurzarbeit bis zum Jahresende angemeldet. Der Sportwagenbauer reagiert erstmals mit Kurzarbeit auf seine anhaltende Absatzkrise. Bis zum Jahresende soll an insgesamt 18 Tagen kurzgearbeitet werden, teilte der Sportwagenbauer am Donnerstag in Stuttgart mit. Rund 2500 Beschäftigte am Hauptstandort in Stuttgart-Zuffenhausen seien von der Maßnahme betroffen. Rund 2500 Fahrzeuge sollen dadurch weniger produziert werden. Porsche begründete den Schritt damit, dass sich voraussichtlich auch im August begonnenen Geschäftsjahr 2009/2010 wichtige Exportmärkte nicht erholen werden.

Flexible Arbeitszeitmodelle an Grenzen

Der Absatzrückgang der vergangenen Monate sei bislang über flexible Arbeitszeitmodelle und Flexi-Konten aufgefangen worden, teilte Personalvorstand Thomas Edig mit. «Da diese jetzt aber ihre Grenze erreicht haben, nutzen wir nun das Instrument der Kurzarbeit.» Zusammen mit dem Management sei eine Regelung erreicht worden, bei der die Beschäftigten keine finanziellen Nachteile haben werden, erklärte Betriebsratschef Uwe Hück. Er betonte, dass das Unternehmen die Kurzarbeit nur für einen sehr begrenzten Zeitraum nutzen will.

Porsche hatte bereits mitgeteilt, dass im Ende Juli abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 die Verkäufe um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen sind. Weil Porsche die Optionen auf VW-Aktien abgewertet hat, um sie besser verkaufen zu können, wird außerdem mit einem Vorsteuerverlust von bis zu fünf Milliarden Euro bei der Porsche Holding SE gerechnet. Exakte Zahlen sind noch nicht bekannt. Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt will der neue Porsche-Chef Michael Macht nun erste vorläufige Geschäftszahlen zu Absatz, Umsatz und Produktion präsentieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten die Stuttgarter einen Vorsteuergewinn von 8,5 Milliarden und einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro eingefahren. Die Zahl der verkauften Autos lag bei 98.652.

Ein Viertel der Mitarbeiter betroffen

Daimler hat für mehrere tausend Mitarbeiter in den deutschen Pkw-Werken Kurzarbeit bis zum Jahresende angemeldet. Für wie viele Mitarbeiter dann tatsächlich im vierten Quartal verkürzte Arbeitszeiten gelten, stehe derzeit aber noch nicht fest, sagte eine Daimler-Sprecherin am Donnerstag in Stuttgart. Bisher gebe es nur für das Bremer Werk eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat, dass zunächst bis Ende Dezember kurz gearbeitet werden kann. Momentan sind bei Daimler 41.000 der rund 160.000 Mitarbeiter in den deutschen Auto-, Nutzfahrzeug- und Komponentenwerken in Kurzarbeit.

28.000 der Betroffenen arbeiten in den Pkw-Werken, 13 000 in den Lkw-Werken. In den drei Lkw-Werken Kassel, Gaggenau und Wörth ist bereits vereinbart, dass die Kurzarbeit bis Jahresende verlängert werden kann. In Mannheim laufen derzeit Gespräche, sagte die Sprecherin.

Milliardenschweres Sparprogramm

Bei Daimler gelten seit Monaten für mehrere zehntausend Mitarbeiter verkürzte Arbeitszeiten. Die Maßnahme ist Teil eines milliardenschweren Sparprogramms, mit dem der Autobauer auf die dramatische Absatzkrise reagiert. Zuletzt hatte die Hoffnung auf ein schnelles Anspringen des Pkw-Absatzes erneut einen Dämpfer bekommen, im Juli gingen die Verkäufe um elf Prozent auf 93.900 Fahrzeuge zurück. Ende Juli hatte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche zwar vorsichtig optimistisch für die nächsten Monate geäußert. Für das Gesamtjahr rechnet er jedoch weiter mit einem deutlichen Umsatz- und Absatzrückgang. (dpa)

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