Kerkorian über GM-Ausstieg verärgert

Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Renault-Nissan steht für General Motors eine weitere Verbindung vor der Scheidung. Großaktionär Kirk Kerkorian hat kein Interesse an weiteren Investitionen.

Der Ausstieg von General Motors aus den Kooperations-Verhandlungen mit Renault und Nissan hat den einflussreichen Großaktionär Kirk Kerkorian verärgert. Der Milliardär ließ am Freitag mitteilen, dass er kein Interesse mehr habe, seinen Anteil an GM wie angekündigt auf bis zu zwölf Prozent zu erhöhen. Außerdem verlässt Kerkorians Vertreter Jerome York den GM- Verwaltungsrat.

Druck nicht hoch genug

Kerkorian hält über seine Beteiligungsgesellschaft Tracinda knapp zehn Prozent an General Motors und fordert einen großangelegten Konzernumbau. Dabei machte er Druck für eine Kooperation mit Renault/Nissan. Erst vor wenigen Tagen - vor Abbruch der Allianz- Gespräche - hatte er angekündigt, seinen Anteil auf bis zu zwölf Prozent zu erhöhen. Die Gespräche der drei Autobauer waren daran gescheitert, dass GM in einer Allianz mehr Vorteile für Renault und Nissan sah. Konzernchef Rick Wagoner setzt stattdessen auf eine Sanierung in Eigenregie.

York, der acht Monate im GM-Verwaltungrat war, hatte bereits beim Umbau von Chrysler und IBM mitgewirkt. Er gilt als harter Kostensenker. Zusammen mit Kerkorian machte er Kasse, als Chrysler von Daimler-Benz gekauft wurde. GM hatte auf seine Initiative hin in diesem Jahr Dividende und Einkommen der Verwaltungsratsmitglieder gekürzt. Andere seiner Vorschläge wie die Aufgabe einer US-Automarke wurden dagegen nicht beherzigt.

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