Die 350 Mitarbeiter der Karmann-Dachsparte haben sich mit dem neuen eigentümer auf einen Tarifvertrag geeinigt. Während die Arbeitnehmer rund 14 Prozent Einkommensverlust hinnehmen, sind bis 2014 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Die Belegschaft der Karmann-Dachsparte hat einem Tarifvertrag mit dem neuen Eigentümer Valmet zugestimmt. Die Belegschaft müsse zwar Einschnitte hinnehmen, habe aber im Gegenzug von Valmet weitreichende Mitbestimmungsregelungen und eine Beschäftigungssicherung erhalten, teilte die IG Metall am Dienstag in Osnabrück mit. Die 350 Mitarbeiter verzichten demzufolge bis 2014 auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld und nehmen einen fünfprozentigen Abschlag auf das Monatseinkommen und Einschränkungen bei den Zuschlägen für Samstagsarbeit hin. Dafür seien unter anderem betriebsbedingte Kündigungen während der Laufzeit ausgeschlossen.
Zustimmung von Bundeskartellamt fehlt noch
Der Einkommensverlust der Beschäftigten summiere sich auf 14 Prozent, sagte der Osnabrücker IG-Metall-Chef Hartmut Riemann. Im Gegenzug bleibe Osnabrück auch künftig ein Entwicklungs- und Produktionsstandort. Der neue Eigentümer habe zugestimmt, dass der Einkauf, der Vertrieb, der IT-Bereich, das Personalwesen, der Finanz- und Controllingbereich sowie das Qualitätsmanagement am Ort bleibe. Valmet habe auch zugesichert, während der Laufzeit des Tarifvertrages mindestens 1,25 Millionen Euro zu investieren.
Als Gegenleistung für den Einkommensverzicht hätten die Arbeitnehmer einen sechsköpfigen Beirat durchgesetzt. «Das ist wie ein Aufsichtsrat, nur besser», sagte Riemann. Im Streitfall habe der Vorsitzende nicht ein doppeltes Stimmrecht, sondern es entscheide eine Schlichtungsstelle. Valmet habe auch einer Ausbildungsquote von fünf Prozent der Gesamtbelegschaft zugestimmt. Der finnische Autohersteller Valmet hatte in der vergangenen Woche einem Kaufvertrag über die Karmann-Dachsparte zugestimmt. Allerdings muss das Bundeskartellamt das Geschäft noch genehmigen. (dpa)