GM macht den Weg frei

Opel-Krise

Der Mutterkonzern General Motors hat mit der Übertragung wichtiger Geschäftspapiere die Voraussetzung für eine Abspaltung von Opel geschaffen. Wohin die Reise für Opel indes geht, ist weiter unklar. Für GM ist die Insolvenz kaum mehr zu vermeiden.

Der US-Autokonzern General Motors macht den Weg frei für eine Abspaltung seines europäischen Geschäfts. Die europäischen Werke, Patente und der Zugriff auf Technologien seien schuldenfrei auf die Adam Opel GmbH übertragen worden, teilte ein Werkssprecher mit. Der Aufsichtsrat habe das zur Kenntnis genommen und beschlossen.

Fragliche Vorfestlegung

Die Bundesregierung will bei den Opel-Verhandlungen an diesem Mittwochabend endgültig eine Überbrückungsfinanzierung für den Autobauer beschließen. Das sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg. Es sei wahrscheinlich, dass die Gespräche danach mit mindestens zwei Interessenten fortgesetzt würden. Der chinesische Interessent für Opel sei mit seinem Konzept für das Spitzentreffen zu spät gekommen. Er werde aber bei den Verhandlungen in den nächsten Tagen berücksichtigt.

GM-Insolvenz kaum mehr abwendbar

Außerdem sollen letzte Details des Treuhandmodells geklärt werden, mit dem Opel aus der drohenden General-Motors-Insolvenz herausgehalten werden soll. Der ums Überleben kämpfende Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) ist mit seinem Angebot an die Gläubiger zum Schuldenverzicht gescheitert. Damit gilt ein baldiger Insolvenzantrag des größten US-Autobauers als kaum mehr vermeidbar. Die Zustimmung unter den mehreren zehntausend Kreditgebern sei bei weitem niedriger gewesen als zur Annahme nötig, teilte GM am Mittwoch am Konzernsitz in Detroit (Michigan) mit. Der Hersteller steht bei den Gläubigern mit rund 27 Milliarden Dollar in der Kreide und bot ihnen zuletzt im Tausch zehn Prozent am Konzern an. Zur Rettung soll GM in der Insolvenz nach übereinstimmenden US-Medienberichten zu rund 70 Prozent vom Staat übernommen werden. Die US-Regierung werde dabei weitere Hilfen von rund 50 Milliarden Dollar (36 Mrd Euro) in den Hersteller pumpen nach bereits fast 20 Milliarden Dollar an bisher gestellten Krediten. (dpa/AG)

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