Finanzaufsicht untersucht Vorgehen

Wegen Übernahme von Conti durch Schaeffler-Gruppe

Die Bankenaufsicht hat wegen einer möglichen Übernahme des Autozulieferers Conti durch die Schaeffler-Gruppe eine Untersuchung eingeleitet. Derzeit soll das Familien-Unternehmen bereits Zugriff auf 36 Prozent der Stimmrechte haben.

Die Finanzaufsicht BaFin hat eine interne Untersuchung des Vorgehens der Schaeffler-Gruppe gegen den Autozulieferer Continental eingeleitet. Zuvor hatte Continental die BaFin in einem Brief um Hilfe im Abwehrkampf gegen den Familienkonzern gebeten. Eine BaFin-Sprecherin bestätigte am Dienstag den Eingang des Briefes und damit auch einen entsprechenden Beitrag der Online-Ausgabe der «Financial Times Deutschland».

Zugriff auf 36 Prozent Stimmrechte

Conti machte in dem Brief geltend, dass Schaeffler bereits Zugriff auf 36 Prozent der Stimmrechte habe und daher ein Pflichtangebot für sämtliche Conti-Aktien abgeben müsse, hieß es am Dienstag in Finanzkreisen, die entsprechende Angaben der FTD bestätigten. In dem Schreiben rechne Conti vor, dass die Schaeffler-Gruppe bereits 2,99 Prozent der Aktien besitze und über mehrere Optionen Zugriff auf insgesamt 36 Prozent habe, schreibt das Blatt weiter. Zudem habe Schaeffler Continental mitgeteilt, mehr als 30 Prozent der Aktien auch tatsächlich erwerben zu wollen. Zudem habe Schaeffler eine Finanzierungsbestätigung der Royal Bank of Scotland vorgelegt. Bei Überschreiten von 30 Prozent ist ein Pflichtangebot gesetzlich vorgeschrieben.

Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» haben sich mehrere Banken für Schaeffler mit Conti-Papieren eingedeckt. Insgesamt neun Institute hätten im Auftrag von Schaeffler Aktien oder entsprechenden Optionen gekauft. Die Institute kontrollierten jeweils 2,999 Prozent an Conti und lägen damit unter der Meldeschwelle von drei Prozent. Schaeffler selbst halte ebenfalls 2,999 Prozent und habe über Optionen Zugriff auf die Bankenbeteiligungen. Damit käme Schäffler auf knapp 30 Prozent. Insgesamt haben sich Schaeffler den Zugriff auf 36 Prozent gesichert. (dpa)

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