Europaweite Streiks bei Opel denkbar

Nach Werksschließung in Antwerpen

Die Arbeitnehmer des Autobauers Opel gehen zunehmend auf Konfrontationskurs. Nach der angekündigten Schließung des Werkes in Antwerpen seien europaweite Streiks möglich, sagte ein Gewerkschaftler.

Nach dem angekündigten Aus für das Opel- Werk Antwerpen gehen Betriebsräte und Gewerkschaften verstärkt auf Konfrontationskurs. Der Vize-Chef des europäischen Opel-Betriebsrates Rudi Kennes sagte der «Süddeutschen Zeitung»: «Denkbar ist, dass wir europaweite Streiks organisieren.» Unterdessen hat die IG Metall mögliche Arbeitnehmerbeiträge zur Sanierung des Autoherstellers eingefroren. Man werde die geplante Schließung des belgischen Werks nicht akzeptieren, sagte Gewerkschaftschef Berthold Huber am Montag in Frankfurt. Am Dienstag stimmen bei einer Betriebsversammlung in Antwerpen Opelaner aus ganz Europa ihr weiteres Vorgehen ab.

Blockade in Antwerpen

Opel-Chef Nick Reilly hatte vergangene Woche die Schließung des belgischen Standortes «im Laufe des Jahres» angekündigt. Seither protestieren Mitarbeiter mit einer Blockade vor dem Werk. Kennes ist davon überzeugt, dass es das Management nicht allein beim Aus von Antwerpen belassen werde: «Ganz Europa wird brennen.» Reilly hatte mehrfach betont, dass der Autobauer seine Kapazitäten um 20 Prozent verringern müsse. In Antwerpen arbeiten 2600 der europaweit 48 000 Beschäftigten von Opel und Vauxhall.

Huber verlangte erneut von der Opel-Mutter General Motors ein Konzept für die Zukunft des Autobauers. «Man zahlt keinen Preis für eine Ware, die man noch nicht kennt.» GM verlangt von den Arbeitnehmern einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Millionen Euro, um den defizitären Autohersteller wieder auf Kurs zu bringen. (dpa)

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