Nicht nur die Autohersteller sehen nach der Krise optimistisch in die Zukunft. Nach den Einbrüchen in 2009 haben auch die Autozulieferer ihre Existenzangst überwunden.
Aufbruchstimmung statt Existenzangst: Autozulieferer in aller Welt haben laut einer Branchenstudie gute Chancen, die Einbrüche des Krisenjahres 2009 mehr als auszugleichen. Nach einer Untersuchung des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach könnte das laufende Geschäftsjahr für viele Hersteller sogar zum «renditestärksten in ihrer Geschichte» werden. Im Schnitt dürfte der Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen sechs und sieben Prozent liegen, schreiben die Experten Stefan Bratzel, Nina Hochstein und Ralf Tellermann in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des internationalen Zulieferermarkts.
Schwarze Zahlen nach sechs Monaten
Während 2009 noch etwa jedes fünfte der 100 größten Unternehmen deutlich ins Minus gerutscht sei, könnten schon nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres «nahezu alle globalen Automobilzulieferer» schwarze Zahlen verbuchen. Einige hätten sogar zweistellige Gewinnmargen gemeldet. Die deutschen Betriebe, deren Geschäfte 2009 so schlecht gelaufen seien wie nie zuvor, würden voraussichtlich «überdurchschnittlich» abschneiden, hieß es. Bei Continental habe es nach Einbußen um 1,4 Prozent im ersten Halbjahr 2009 im gleichen Zeitraum 2010 beispielsweise einen Zuwachs um 8,0 Prozent gegeben.
Die Erlösentwicklung drehte nach Angaben der Wissenschaftler noch deutlicher ins Plus. Eine «epochale Wachstumsphase» sei angebrochen: Im ersten Halbjahr erzielten die weltweiten Top-100-Zulieferer der Studie zufolge 31,4 Prozent mehr Umsatz. Mit Blick auf den enormen Gesamtrückgang 2009 (minus 15,6 Prozent) sei die Branche auf einem guten Weg. «Das Vorkrisenniveau des Jahres 2007 erscheint im Mittel bereits im Jahr 2011 wieder realisierbar», vermuten die Forscher. (dpa)