1400 Stellen bei Bosch gefährdet

Die technische Umstellung von VW bei Dieselfahrzeugen betrifft auch die Zulieferbetriebe. So wird Bosch in den kommenden drei Jahren seine Belegschaft im Stammwerk in Stuttgart verringern müssen.

Beim Autozulieferer Bosch sind bis zum Jahr 2009 rund 1400 Arbeitsplätze im Stammwerk Stuttgart-Feuerbach gefährdet. Gründe dafür seien die Entscheidung von VW, die Dieseleinspritzung von Ende 2007 bis zum Jahr 2012 von der so genannten Pumpe-Düse- Technik auf Common Rail umzustellen sowie das Auslaufen der Produktion einer Verteilereinspritzpumpe, sagte Bosch-Sprecher Michael Preuss am Dienstag in Stuttgart. «Nach unseren Rechnungen fallen bis 2010 rund 2700 Stellen weg», sagte der Betriebsratsvorsitzende in Stuttgart-Feuerbach, Werner Neuffer.

Konkurrenz durch Niedrigkostenstandorte

Die vom Betriebsrat genannte Zahl bezeichnete der Bosch-Sprecher als «eine Rechnung mit vielen Unbekannten». Das Unternehmen könne nicht bis ins Jahr 2012 ohne die konkrete Nachfrage von Automobilzulieferern planen. «Die Nachfrage nach Common Rail wird zunehmen, die nach Verteilereinspritzpumpen abnehmen», sagte Preuss. Verhandlungen zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat über 840 neue Arbeitsplätze für die Produktion von zwei Dieseleinspritzpumpen im Feuerbacher Werk liefen bereits. Falls es zu einem Personalabbau komme, solle dieser möglichst sozialverträglich ablaufen.

«Wir stehen natürlich in Konkurrenz mit Niedrigkostenstandorten wie Tschechien», sagte der Betriebsratsvorsitzende. Die Lohndifferenzen zwischen Stuttgart und Tschechien müssten aufgefangen werden. «Wir verhandeln weiter über Ersatzarbeitsplätze», sagte er. «Das wird sicher nicht geräuschlos über die Bühne gehen, wenn so viele Existenzen gefährdet sind.» Die Belegschaft sei kampfbereit. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir diese Katastrophe abwenden.» In Stuttgart-Feuerbach arbeiten nach Angaben von Bosch rund 12.500 Beschäftigte.

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