Toyota rechnet mit höheren Erträgen

Trotz starkem Yen

Toyota rechnet mit höheren Erträgen
Der Toyota Yaris Hybrid feiert Premiere in Genf © Toyota

Toyota blickt dem am 31. März endenden Geschäftsjahr optimistisch entgegen. Dank Kostensenkungen und einer Erholung der Produktion seien die Verluste durch die Naturkatastrophen mehr als ausgeglichen.

Der schwer gebeutelte japanische Autobauer Toyota holt wieder auf: Nach harten Monaten in Folge der Naturkatastrophen in Japan und Thailand sowie des starken Yen rechnet Asiens größter Autobauer für das am 31. März endende Geschäftsjahr 2011/12 mit höheren Erträgen als erwartet. So dürfte sich der Nettogewinn dank steigender Verkaufszahlen auf den beiden wichtigsten Märkten in Nordamerika und Japan auf 200 Milliarden Yen (2 Milliarden Euro) belaufen. Das ist zwar nur die Hälfte des Vorjahresgewinns, aber immerhin elf Prozent mehr als noch im Dezember prognostiziert. An Umsatz werden jetzt 18,3 statt 18,2 Billionen Yen angepeilt, wie Toyota am Dienstag mitteilte.

Toyota hebt Absatzziel an

Zugleich hob Toyota das Absatzziel für seine Hausmarke um 30 000 auf weltweit 7,41 Millionen Autos. 2012 will die gesamte Toyota-Gruppe, zu der auch Hino Motors und Daihatsu gehören, mit einer Reihe neuer Modelle wieder auf die Rekordspur einschwenken: 9,58 Millionen Autos will der Konzern in diesem Jahr verkaufen, 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit diesem ambitionierten Rekordziel schickt sich Toyota an, die im vergangenen Jahr an den US-Rivalen General Motors verloren gegangene Krone des weltweit absatzstärksten Autobauers zurückzuerobern.

So könnte Toyota laut Branchenbeobachtern in diesem Jahr Marktanteile in den USA zurückgewinnen, wo die Japaner unter anderem mit dem Hybrid-Erfolgsmodell Prius und dem Camry zuletzt deutliche Absatzzuwächse erzielten. Auch in Japan, Toyotas zweitgrößtem Markt, steigen die Absatzzahlen dank staatlicher Steuervergünstigen für umweltfreundliche Autos wieder kräftig.

Nettoertrag von Toyota in ersten neun Monaten eingebrochen

Das neu erwachte Vertrauen folgt nach einem Jahr voller Rückschläge: Toyota litt 2011 wie auch andere japanische Unternehmen erst unter den Produktionsausfällen durch das Erdbeben und den Tsunami vom 11. März. Kaum erholt, schlug die Flutkatastrophe in Thailand zu. Dazu kletterte der Yen auf Rekordhöhen und machte Exporte teurer.

In den ersten neun Monaten war der Nettoertrag von 382,7 Milliarden Yen im Vorjahr auf 162,5 Milliarden Yen eingebrochen. Der Umsatz ging um 10,2 Prozent auf 12,88 Billionen Yen zurück, der globale Absatz schrumpfte um neun Prozent auf 4,99 Millionen Autos.

Toyotas Kehrtwende im dritten Quartal

Im dritten Quartal gelang zumindest beim Umsatz die Kehrtwende: Der stieg um 4,1 Prozent, während der Gewinn um 14 Prozent sank. Trotz des weiter festen Yens rechnet Toyota jedoch damit, dass die Erträge am Ende des Gesamtgeschäftsjahres auch dank Kostensenkungen und einer Erholung der Produktion höher ausfallen als erwartet, auch wenn die Ergebnisse noch deutlich unter den Vorjahreswerten liegen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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