100 Pfändungsaufträge für Saab

Kompromiss mit größtem Schuldner

100 Pfändungsaufträge für Saab
Saab-Chef Victor Muller sammelt Kapital © Saab

Saab droht ab Mitte August Besuch vom Gerichtsvollzieher. Saab-Chef Victor Muller ist derzeit auf Suche nach neuen Geldgebern – diesmal jedoch nicht in China.

Der finanziell schwer angeschlagene Autobauer Saab ist mittlerweile ein Fall für den Gerichtsvollzieher. Der Grund: Lieferanten, die seit Wochen auf ihr Geld warten, wollen Bares sehen. Laut des Online-Portals "kfz-betrieb online" liegen inzwischen 100 Pfändungsaufträge bei den Vollstreckungsbeamten. In 14 Fällen könnte demnach schon ab Mitte August bei Saab gepfändet werden Mitte August bei Saab gepfändet werden, um insgesamt 9,1 Millionen Kronen, umgerechnet 980.000 Euro, einzutreiben.


Muller in den USA und Brasilien

Am vehementesten auf Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen drängt der Automobilzulieferer Kongsberg. Die Norweger liefern Schalthebel an Saab. Ihre Forderungen betragen rund 430.000 Euro. "Saab hat uns angeboten, zehn Prozent der Außenstände zu begleichen, damit wir wieder liefern", sagte Kongsberg-Chef Hans Peter Havdal gegenüber einer schwedischen Zeitung. "Das war aber nicht angemessen angesichts der höheren Risiken." So wie Kongsberg dächten laut Havdal auch viele andere Lieferanten.

Mit der Firma International Automotive Components (IAC), mit Außenständen in Höhe von derzeit 4,9 Millionen Euro größter Schuldner, konnte Medienberichten zufolge derweil allerdings ein Kompromiss erzielt werden. IAC will nun die Lieferung wieder aufnehmen. Saab-Chef Victor Muller ist dem Vernehmen nach derweil in den USA und Brasilien auf der Suche nach Geldgebern, um die Produktion Ende August wieder aufnehmen zu können. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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