Defekte Kraftstoffleitung: Massenrückruf bei Toyota

1,7 Millionen Fahrzeuge betroffen

Defekte Kraftstoffleitung: Massenrückruf bei Toyota
Toyota lässt die Produktion in Nordamerika teilweise ruhen © dpa

Toyota kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Nun muss der japanische Autobauer erneut einen Massenrückruf starten. Weltweit sind davon rund 1,7 Millionen Fahrzeuge betroffen.

Erneuter Massenrückruf bei Toyota: Der größte Autokonzern der Welt ruft rund 1,7 Millionen Wagen in die Werkstätten zurück. Grund seien Probleme an der Kraftstoffleitung, teilte Toyota am Mittwoch mit. Diese könne undicht werden und so zu Benzingeruch im Auto führen. Der weitaus größte Teil entfällt auf Japan, wo rund 1,3 Millionen Autos betroffen sind. Es ist der zweitgrößte Rückruf bei Toyota auf dem Heimatmarkt. In Deutschland gehe es um rund 24 000 Fahrzeuge, hieß es bei Toyota in Köln. Dabei handele es sich um bestimmte Modelle des Toyota Avensis sowie 660 Wagen der Nobeltochter Lexus.

In Europa Avensis-Modelle betroffen

Toyota hatte 2010 mit dem Rückruf von zehn Millionen Autos weltweit Schlagzeilen gemacht. Inwieweit der aktuelle Fall Auswirkungen auf die Bilanz haben wird, wollte ein Sprecher in Tokio nicht kommentieren. Die Aktie verlor an der Tokioter Börse 1,9 Prozent. Die Fahrzeughalter werden nach Angaben von Toyota Deutschland nun zeitnah schriftlich informiert und gebeten, eine Werkstatt aufzusuchen. Dort würden die fraglichen Teile überprüft und ersetzt.

Betroffen seien in Europa ausschließlich Avensis-Modelle mit 2,0- und 2,4-Liter Benzindirekteinspritzer, die zwischen Juli 2000 und September 2008 produziert wurden. Davon gebe es europaweit etwa 135 000 Fahrzeuge. Durch den variierenden Chloranteil im Kraftstoff könnten ein Dichtring am Rückschlagventil der Kraftstoff- Hochdruckpumpe sowie die Benzinleitung spröde werden. Weltweit hätten bislang 117 Kunden Benzingeruch beanstandet. In Europa sei bisher kein Fall bekanntgeworden, sagte ein Sprecher in Köln.

Lexus IS 250 betroffen

Beim Lexus geht es um Modelle des Typs IS 250, die im Zeitraum von August 2007 bis Februar 2009 gebaut wurden. Europaweit seien etwa 10 000 solcher Fahrzeuge zugelassen. Hier soll der Drucksensor an der Kraftstoffleitung überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden. Auf dem wichtigen US-Markt sind rund 245 000 Lexus vom Rückruf betroffen.

Ähnliche Rückrufe hatten Toyota durch das gesamte vergangene Jahr begleitet. Zunächst wurden weltweit mehr als acht Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten zurückbeordert. Später folgten rund eine halbe Million Hybridautos, bei denen das elektronische Bremssystem falsch programmiert war. Im Oktober mussten die Besitzer von 1,5 Millionen Wagen der Marken Toyota und Lexus wegen Problemen am Brems- und Kraftstoffsystem eine Werkstatt aufsuchen. Dem Image des Konzerns hatten die Rückrufe enormen Schaden zugefügt. Vor allem in den USA schlugen die Wellen der Empörung hoch.

«Toyota-Kunden erwarten zu Recht eine gleichbleibend hohe Qualität», heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. «Sollte es einmal Zweifel an der Funktion der Produkte geben, steht Toyota auch dann zu seiner Verantwortung und ruft konsequent alle infrage kommenden Fahrzeuge in die Werkstätten.» (dpa)

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