Girsky kündigt Änderungen bei Opel an

Per E-Mail

Girsky kündigt Änderungen bei Opel an
Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky räumt auf © dpa

Stephen Girsky hat der Opel-Belegschaft Kursänderungen beim Geschäft angekündigt. Der Interimschef der Rüsselsheimer will dabei an dem eingeschlagenen Sanierungskurs festhalten.

Opel-Interimschef Stephen Girsky hat nach «Bild»-Informationen Änderungen an der Unternehmensstrategie angekündigt und zusätzliche Anstrengungen von den Mitarbeitern verlangt. «Unsere erfolgreiche Revitalisierung erfordert von uns allen die Bereitschaft, das Geschäft anders zu machen als bisher und dabei schnell zu handeln. Jeder Einzelne von uns ist verantwortlich für die Ergebnisse», schrieb Girsky in einer E-Mail an die Opelaner, wie die Zeitung berichtet.

Girsky will Opel-Sanierungskurs fortführen

Demnach betont Girsky, dass der eingeschlagene Sanierungskurs auf jeden Fall weitergeht: Die «dringenden Arbeiten zur Wiederherstellung einer nachhaltigen Profitabilität bei Opel/Vauxhall und GM in Europa» würden «ohne Unterbrechung» fortgesetzt.

Bereits am Donnerstag, an dem Stracke seinen Rückzug öffentlich machte, wurde an dem Sanierungskonzept, das Stracke zwei Wochen zuvor vorgelegt hatte, festgehalten. "Der Wechsel in der Führung hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Restrukturierungplan", sagte ein Opel-Pressesprecher der Autogazette. In wie weit nun an dem Konzept, das keine Werksschließungen vorsah, wirklich festgehalten wird, wird sich wohl schon an der Person des Stracke-Nachfolgers abzeichnen.

Ängste vor einem Kahlschlag bei Opel-Belegschaft

Der überraschende Abschied von Opel-Vorstandschef Karl Friedrich Stracke hat beim angeschlagenen Autobauer neue Ängste vor einem Kahlschlag geschürt. Insider sind überzeugt, dass die US-Mutter General Motors (GM) einen Nachfolger inthronisieren wird, der härter durchgreift. Nach Informationen von «Bild» wird der Aufsichtsrat von Opel kommenden Dienstag zu einer Sondersitzung zusammentreffen.

IG-Metall-Chef Berthold Huber warnte die Konzernmutter General Motors davor, die Vereinbarungen mit der Arbeitnehmerseite einseitig zu brechen. Die IG Metall sei knallhart. Man gehe davon aus, «dass die Garantien für die Werke und die Arbeitsplätze bis Ende 2016 weiter gelten», sagte Huber der «Süddeutschen Zeitung». Man gebe «keinen einzigen Standort preis».

Auf die Frage, was geschehe, falls sich GM nicht an die Vereinbarungen halte, sagte der Gewerkschafter: «Davor kann ich nur warnen.» Wer Opel aufgeben wolle, müsse wissen: «Das wären die teuersten Werksschließungen, die ein Konzern jemals in Deutschland versucht hätte. Das würde Unsummen kosten.» Nötig sei ein entschlossener Vorstand, der die Probleme anpacke und Opel gemeinsam mit der Belegschaft nach vorne bringe. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelModischer Fiat Strada
Nächster ArtikelOpel-Betriebsrat: Arbeitsgarantie bleibt bestehen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden