Daimlers Luxusmarke auf der Kippe

Maybach

Die Zukunft von Maybach ist acht Jahre nach der Wiederbelebung sehr unsicher. Die angepeilten Absatzziele wurden stets deutlich unterboten.

Die schwächelnde Luxusmarke Maybach steht im Automobilkonzern Daimler einem Zeitungsbericht zufolge auf der Kippe. "Die Zahlen sind so irrelevant, dass wir uns mit dem Maybach nicht beschäftigen", sagte ein Daimler-Vorstand der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ursprünglich wollte der Konzern dem Blatt zufolge von der 2002 wieder belebten Marke 1000 bis 1500 Exemplare pro Jahr verkaufen, dieses Ziel wurde nie erreicht.

Keine finale Entscheidung

Im vorigen Jahr wurde gerade noch 200 Superluxuswagen ausgeliefert, ein Absatzziel für dieses Jahr wollte der Konzern der Zeitung auf Anfrage nicht nennen. "Die Stückzahlen wurden von Anfang an drastisch verfehlt, ein Gewinn ist nicht vorstellbar", sagte Autoexperte Stefan Bratzel, Professor an der Fachhochschule Bergisch-Gladbach, der Zeitung. Sein schwäbischer Kollege Willi Diez sieht den Konzern im strategsichen Dilemma: "Die Marke ganz einzustellen wäre ein Gesichtsverlust, eine Offensive aber zu teuer, zudem würde damit die S-Klasse angegriffen", sagte Diez dem Blatt.

Auch Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche hatte sich zuletzt sehr zurückhaltend zu einer neuen Generation des Maybach geäußert. Der Konzern habe noch "keine finale Entscheidung für die langfristige Zukunft der Marke getroffen", war Zetsche laut dem Bericht zitiert worden. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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