Daimler: Verkäufe brechen um über 30 Prozent ein

Folge der Chipkrise

Daimler: Verkäufe brechen um über 30 Prozent ein
Die Basis teilt sich der Mercedes EQA mit dem GLA. © Daimler

Die Chipkrise hat die Verkäufe von Daimler im dritten Quartal einbrechen lassen. Die Stammmarke Mercedes-Benz liefert von Juli bis Ende September weltweit 428.361 Autos aus.

Das entspricht im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Rückgang von 30,2 Prozent, wie Daimler am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. In vielen Regionen gab es heftige, prozentual zweistellige Rückgänge, so auch in Deutschland und Europa sowie im größten Markt China. Dort konnte Mercedes im dritten Quartal nur 150.624 Fahrzeuge absetzen, ein Rückgang von 32,6 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf steht in China indes noch ein Plus von vier Prozent.

Trotz einer weltweit robusten Nachfrage und einem starken Auftragseingang habe der anhaltende Engpass bei Halbleitern die Verkäufe begrenzt, hieß es. Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen und der Kleinwagenserie Smart gab es deutliche Rückgänge. Bei den Top-Modellen wie der S-Klasse und auch bei elektrifizierten Antrieben konnte Mercedes allerdings zulegen.

Mercedes bis September mit Plus

Im bisherigen Jahresverlauf hat die Marke Mercedes-Benz die Auslieferungen noch um 2,7 Prozent auf 1,59 Millionen Autos steigern können. Der Vorsprung vor dem von den Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr ist nach dem dritten Quartal damit aber deutlich abgeschmolzen. Daimler-Chef Ola Källenius hatte bereits vor einem schwächeren Verkaufsergebnis in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Inklusive der Kleinwagenserie Smart und den kleinen Nutzfahrzeugen steht von Januar bis Ende September noch ein Plus von 3,8 Prozent auf 1,86 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

Derzeit plagen die Autoindustrie verstärkt Lieferschwierigkeiten von elektronischen Halbleitern, weil die Produktion der Chips in Asien in mehreren Ländern infolge von Corona-Lockdowns unterbrochen war oder die Hersteller die Produktion auf Chips für anderen Branchen umgestellt hatten. So stehen bei den deutschen Autokonzernen in Europa und China immer wieder die Bänder still. Weil die Nachfrage das Angebot übersteigt und die Lieferzeiten derzeit lang sind, müssen die Autobauer aber kaum noch Rabatte geben und profitieren daher auf der anderen Seite von anziehenden Preisen bei Neu- und Gebrauchtwagen.

Erfreulich verlief der Absatz der elektrischen Modelle: So legten die Plug-in-Hybride und Elektroautos in den ersten neun Monaten des Jahres um fast 143 Prozent auf rund 184.500 Fahrzeuge zu. Vom EQC wurden per September rund 18.000 Einheiten verkauft, vom EQA knapp über 13.000. (AG/dpa)

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