VW bricht der Gewinn ein

Trotz Abwrackprämie

Der Autobauer VW hat das Krisenjahr 2009 mit einem deutlichen Gewinneinbruch beendet. Konzernchef Martin Winterkorn zeigt sich jedoch zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr.

Das Krisenjahr 2009 ist auch an Europas größtem Autobauer VW nicht spurlos vorübergegangen. Zwar mussten die Wolfsburger am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz keine roten Zahlen vermelden, doch das operative Ergebnis sank im Vorjahr im Vergleich zu 2008 um fast 71 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Ebenso drastisch brach auch das Ergebnis des VW-Konzerns ein. Es fiel auf 911 Millionen Euro.

Kein einfaches Jahr erwartet

Trotz dieser Zahlen blickt Konzernchef Martin Winterkorn zuversichtlich ins Jahr 2010. Zwar werde es erneut kein einfaches Jahr werden, doch in Wolfsburg setzt man weiter voll auf Offensive und will bis zum Jahr 2018 Toyota als weltgrößten Automobilhersteller abgelöst haben. Unter den Konzernmarken bleibt weiterhin die spanische VW-Tochter Seat das Sorgenkind der Wolfsburger. Die Umsatzerlöse gingen dabei um 12,2 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro zurück. Beim operativen Ergebnis setzte Seat seine Talfahrt weiter fort. Nach einem Minus von 78 Millionen Euro in 2008 schrieben die Spanier im Vorjahr einen Verlust von 339 Millionen Euro. Wie Weinterkorn sagte, habe Seat insbesondere unter dem schwachen Absatzmarkt im Heimatland Spanien zu leiden gehabt. Auch für dieses Jahr erwartet Winterkorn von Seat kein positives Ergebnis.

Während die Kernmarke VW beim operativen Ergebnis mit 561 Millionen Euro ein Minus von fast 80 Prozent hinnehmen musste, lief es für die Premiummarke Audi besser. Die Ingolstädter mussten zwar beim operativen Ergebnis auch ein Minus von 42 Prozent hinnehmen, dennoch konnten sie noch 1,6 Milliarden Euro zum Konzernergebnis beisteuern.

Auf der Jahrespressekonferenz erneuerte Winterkorn seine Aussage vom Autosalon Genf, dass der VW-Konzern den Elektroantrieb zum Durchbruch verhelfen wolle. Bis zum Jahr 2018 sollen Elektroautos bereits drei Prozent des Gesamtabsatzes einnehmen. (AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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