Opel forciert Expansion

Ab 2011 in Chile

Opel will mit neuen Modellen auch neue Märkte erschließen. Dabei soll der Absatz in den nächsten vier, fünf Jahren nahezu verdoppelt werden.

Mit neuen Modellen und der Expansion in neue Märkte will der Autobauer Opel seinen Absatz in den kommenden Jahren kräftig steigern. Unter anderem wird die Marke aus Rüsselsheim von 2011 an in Chile und damit erstmals in einem lateinamerikanischen Land vertrieben, teilte Opel am Mittwoch mit. Die Geschäfte sollen über eine eigene Opel-Vertriebsorganisation gelenkt werden, die in den nächsten Monaten aufgebaut und durch General Motors Chile unterstützt wird.

Prognosen angehoben

Im laufenden Jahr plant der Hersteller einen Absatz von "bis zu 1,2 Millionen Opel", 2013 könnten es "rund 1,6 bis 1,7 Millionen und 2014/15 rund 2 Millionen weltweit sein", sagte Opel-Chef Nick Reilly der Zeitschrift "auto motor und sport" und hob damit frühere Prognosen an.

Im ersten Halbjahr 2010 hatte der Hersteller in Europa insgesamt 608 000 Fahrzeuge der Marken Opel und Vauxhall verkauft nach 645 000 im Vorjahreszeitraum. Außerhalb Europas ist Opel bisher praktisch nicht präsent. Damit profitiert der Hersteller anders als andere deutsche Autobauer derzeit nicht vom Absatzboom in China und anderen Ländern. Das will Reilly nun ändern und neue Märkte erschließen. Allerdings gebe es keine Pläne, die Marke Opel in den USA, dem Heimatmarkt der Konzernmutter General Motors (GM), einzuführen.

Gewinne ab 2011

Reilly sieht weiterhin gute Chancen, dass das Unternehmen schon 2011 und damit ein Jahr früher als geplant Gewinne einfährt: "Wir wollen 2011 die Gewinnschwelle erreichen, wenn man mal von den einmaligen Kosten der Sanierung absieht. Ab 2012 wollen wir wieder Gewinn machen."

Wachstum erhofft sich Reilly vor allem in China und Australien. Insgesamt könnten in den neuen Märkten schon 2012 mehr als 100 000 Fahrzeuge abgesetzt werden, sagte der Firmenchef. "Und zwar ­ im Gegensatz zur Vergangenheit ­ als profitables Geschäftsmodell."

Produktion in China angedacht

Möglicherweise werde Opel in China direkt produzieren, sagte Reilly: "Chinesen wissen die Historie der Marke und das Thema German Engineering sehr zu schätzen. Deswegen wollen wir in China den Vorjahresabsatz von rund 4000 Opel in zwei, drei Jahren verdreifachen, indem wir unser Angebot erweitern, das Vertriebsnetz ausbauen und die Marke repositionieren."

Hoffnung setzt Opel dabei auch auf neue Modelle wie den Kleinwagen "Junior". "Als Produktionsstandort hat Eisenach gute Chancen", sagte Reilly. Die Entscheidung solle im Oktober fallen. Der Wagen werde Anfang 2013 auf den Markt kommen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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