Luxus geht auch in der Krise

Absatzzuwächse für BMW, Audi und Mercedes

Ungeachtet der Krise eilen die deutschen Premiumhersteller von einem Absatzerfolg zum nächsten. Vor allem der chinesische Markt zaubert den Autobossen von Audi, BMW und Mercedes ein Lächeln ins Gesicht.

Der Aufwärtstrend bei Daimler und seinen Konkurrenten aus München und Ingolstadt ist ungebrochen. Im April legten alle drei Hersteller bei den Pkw-Verkäufen zweistellig zu. Die Stuttgarter setzten mit 102 100 Fahrzeugen der Marken Mercedes-Benz, smart, AMG und Maybach verglichen mit dem Vorjahresmonat 12,3 Prozent mehr ab. «Das ist ein starker Auftakt für das zweite Quartal, in dem wir unsere Verkäufe erneut deutlich steigern wollen», sagte Mercedes- Vertriebschef Joachim Schmidt am Dienstag in Stuttgart. Es ist nach dramatischen Einbrüchen im Krisenjahr 2009 der siebte Monat mit einem Verkaufsplus in Folge.

BMW glänzt

Die bayerische Konkurrenz schnitt im April sogar noch besser ab. Verkaufskönig unter den Premiumherstellern war BMW mit 116 391 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce weltweit. Das ist ein Zuwachs von knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das dickste Plus verbuchte Audi mit 18,1 Prozent auf rund 96 700 Fahrzeuge.

Vor allem in China fuhren alle drei Premiumhersteller besonders fette Zuwächse ein. Daimler und BMW verdoppelten die Zahl der verkauften Fahrzeuge. Für Audi war das Land des Lächelns mit 19 600 verkauften Autos der größte Einzelmarkt. Dort zeigte sich mit einem Zuwachs von 61 Prozent auch die höchste Wachstumsrate der Ingolstädter. Auch vom US-Markt kommt wieder Rückenwind für die deutschen Autobauer. Der Heimatmarkt Deutschland bleibt dagegen schwierig. Nur BMW konnte im April hier leicht zulegen. Mercedes-Benz verkaufte mit 21 600 Fahrzeugen 2,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Bei Audi schrumpften die Verkäufe sogar um mehr als acht Prozent

Ober- und Luxusklasse zieht bei den Kunden

Gefallen bei den Kunden fanden auch im April vor allem Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse. Bei Mercedes entwickelten sich vor allem die Verkäufe der C-, E- und S-Klasse gut. BMW verbuchte deutliche Zuwächse vor allem beim Z4 Roadster, bei der 7er-Reihe und der volumenstarken 3er-Reihe. Schleppender lief bei Daimler der Verkauf von Kleinwagen. Die Verkäufe beim Smart brachen um 11,4 Prozent auf 9000 ein. Der Mini legte dagegen leicht um 2,4 Prozent auf 17 718 Einheiten zu.

Von Januar bis April fuhren alle drei Premiumhersteller ein deutliches Plus ein - Audi um 23,7 Prozent, BMW um 14 Prozent und Daimler um 11,3 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnen Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer mit einem Absatzplus im Vergleich zum schwachen Vorjahr. Audi-Chef Rupert Stadler hat sich für 2010 sogar vorgenommen, wieder an das Rekordjahr 2008 anzuknüpfen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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