Ex-Topmanager legt Geständnis ab

Schmiergeldskandal bei MAN

Ein ehemaliger Topmanager hat im Prozess um Schmiergeldzahlungen bei MAN ein Geständnis abgelegt. Er gestand, Zahlungen in Höhe von neun Millionen Euro veranlasst zu haben, um an einen Großauftrag zu kommen.

Im ersten Prozess um die Schmiergeldaffäre bei dem Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat ein ehemaliger Top-Manager am Mittwoch vor dem Landgericht München ein Geständnis abgelegt. Um an einen Großauftrag in Kasachstan zu kommen, habe er im Jahr 2004 die Zahlung von rund neun Millionen Euro veranlasst, sagte der 66-Jährige Heinz Jürgen M., der bis 2007 an der Spitze von MAN Turbo stand.

Summe als Markteintrittsgebühr

Die Summe habe der Auftraggeber als "Markteintrittsgebühr" von MAN verlangt. "Wenn wir auf die Forderung nicht eingegangen wären, hätten wir den Auftrag nicht bekommen." Er sei damals davon ausgegangen, im Interesse des Unternehmens zu handeln.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Manager Bestechung ausländischer Amtsträger vor. Durch sein Geständnis kann er auf eine Bewährungsstrafe hoffen. Der Vorsitzende Richter der 6. Strafkammer, Joachim Eckert, hatte zum Beginn des Prozesses darauf hingewiesen, dass im Falle eines Geständnisses eine Strafe von maximal zwei Jahren zur Bewährung in Frage komme. Darauf hätten sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Rechtsanwälte in Vorgesprächen verständigt. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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