Autokonjunktur in Deutschland brummt

Sorgen über steigende Preise

Autokonjunktur in Deutschland brummt
Die Auftragslage auf dem Autoamrkt zieht an © dpa

Die Deutschen geben wieder mehr Geld für neue Autos aus. Die heimischen Hersteller freuen sich über glänzende Verkaufszahlen, gut ausgelastete Werke und dicke Auftragsbücher. Doch am Horizont ziehen neue Wolken auf.

Für die deutschen Autobauer kommt nach schleppenden Verkäufen im vergangenen Jahr auch vom Heimatmarkt zunehmend Rückenwind. In den ersten beiden Monaten 2011 stieg die Zahl der Neuzulassungen um 16 Prozent auf 435.600, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Dienstag am Rande des Genfer Automobilsalons. «Wir erwarten damit im laufenden Jahr einen Inlandsmarkt, der die 3,1-Millionen-Marke überschreiten wird.»

5,8 Millionen Fahrzeuge in Produktion

2010 waren in Deutschland 2,92 Millionen neue Personenwagen gekauft worden - 23,4 Prozent weniger als im Rekordjahr 2009. Damals hatte die Abwrackprämie das Geschäft kräftig angekurbelt.
«Wir erleben den Hochlauf der Branche, unterstützt durch die gute Entwicklung auf vielen Märkten», sagte Wissmann. «Die USA legen wieder deutlich zu, der asiatische Markt verfügt weiter über hohe Dynamik.» Auch Westeuropa erhole sich von der Krise, allerdings langsamer.

«Unsere Unternehmen sind gut in das Jahr 2011 gestartet», sagte Wissmann. Die Kapazitäten seien mit 87 Prozent gut ausgelastet. Der VDA geht davon aus, dass in Deutschland 2011 voraussichtlich 5,8 Millionen Fahrzeuge produziert werden.

Inlandsgeschäft zieht an

Der Pkw-Export legte in den ersten beiden Monaten um zehn Prozent auf rund 691.000 Fahrzeuge zu. Die Bestellungen aus dem Ausland legten in diesen beiden Monaten um 15 Prozent zu. Insgesamt rechnet Wissmann beim Export im laufenden Jahr mit einem Plus von fünf Prozent auf 4,45 Millionen Autos.

«Erfreulich ist, dass auch das Inlandsgeschäft seit geraumer Zeit wieder anzieht», sagte Wissmann. Allein seit Jahresbeginn stiegen die Bestellungen um ein Drittel. Der Auftragsbestand liegt mit 475.000 um ein Drittel höher als im Vorjahr. «Das gibt Anlass zum Optimismus für die kommenden Monate.»

Sorgen über steigende Rohstoffpreise

Sorgen machen dem Verband steigende Benzin- und Rohstoffpreise. Noch hätten die Preiserhöhungen an den Tankstellen keine Auswirkungen bei der Entwicklung der Neuzulassungen, sagte Wissmann. «Ein weiteres Drehen an der Preisschraube dürfte von den Autofahrern jedoch nicht so einfach hingenommen werden.»

Sorgen bereiteten den Herstellern auch die Entwicklung der Rohstoffpreise. «Gerade die sehr hohen Rohstoffpreise belasten die Automobilindustrie derzeit erheblich - da Kostensteigerungen nicht einfach an den Kunden überwälzt werden können.» (dpa)

Vorheriger ArtikelLebenslange Garantie für Elektroauto Opel Ampera
Nächster ArtikelMazda enthüllt Minagi in Genf
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden