VW startet Umweltoffensive in China

Massive Investitionen

VW startet Umweltoffensive in China
VW investiert in China massiv in umweltfreundliche Autos. © dpa

Der VW-Konzern startet auf seinem größten Einzelmarkt China eine Umweltoffensive. Die Wolfsburger wollen bis zum Jahr 2015 zwei Drittel ihrer Investitionen in umweltfreundlichere Fahrzeuge fließen lassen.

Der Volkswagen-Konzern will zwei Drittel seiner Investitionen in China in Höhe von 9,8 Milliarden Euro bis 2015 in umweltfreundlichere Autos investieren. Vor der internationalen Autoshow in Shanghai kündigte VW-China-Chef Jochem Heizmann am Freitag eine neue Umweltoffensive an, mit der Modelle verbrauchsgünstiger und die Produktion nachhaltiger werden soll. Er rechnet mit einem weiteren Anstieg des Gesamtmarktes in China um sechs bis acht Prozent im Jahr. Volkswagen will zudem Zahl der Mitarbeiter in China bis 2018 um 25.000 auf 100.000 auszubauen.

Der Benzinverbrauch aller angebotenen Modelle soll bis 2015 um weitere elf Prozent gesenkt werden. Die Fertigungskapazität soll bis 2018 von derzeit 2,6 Millionen auf vier Millionen Fahrzeuge im Jahr gesteigert werden. In ein bis zwei Jahren sollen die beiden Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen auch Autos mit Elektroantrieb anbieten. Heizmann dämpfte aber allzu große Erwartungen auf eine breite Einführung des Elektroautos in China. Es seien noch enorme Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Für Privatkunden in China sei es sehr schwierig, Elektroautos aufzuladen. «In der privaten Nutzung wird es noch eine lange Zeit dauern, bis größere Volumen erreicht werden.» Plug-in-Hybride mit Elektro- und Benzinmotor hätten eine viel größere Chance, sich schneller auszubreiten, sagte Heizmann.

Oberklassemarkt kühlt sich ab

Nach Einschätzung chinesischer Experten dürfte sich aber der Oberklassemarkt, der sich bislang meist deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt hatte, in diesem Jahr deutlich abkühlen. Cui Dongshu von der chinesischen Personenwagenvereinigung sagte der dpa, er rechne 2013 nur noch mit einem Wachstum von zehn Prozent für den Oberklassemarkt.

Die VW-Tochter Audi dementierte einen Bericht der "China Daily", wonach die Ingolstädter sogar um 30 Prozent wachsen wollten. Das Blatt hatte den Audi-Vertriebschef zitiert, bis 2015 einen Absatz von 700.000 Autos im Jahr in China anzustreben. "Das hat er nicht gesagt", sagte ein Sprecher. "Es gibt keine Wachstumsprognose." Audi habe lediglich einen Plan, seine Kapazität in den nächsten Jahren je nach Bedarf auf 700.000 ausbauen zu können. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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