BMW M6 Gran Coupé: Der Super-Sechser

V8-Motor mit 560 PS

BMW M6 Gran Coupé: Der Super-Sechser
Das BMW M6 Gran Coupé steht für rund 129.000 Euro in der Preisliste. © BMW

Die Produktoffensive der BMW M-GmbH geht weiter. Nun bringt die Sportwagenschmiede der Münchner das M6 Gran Coupé mit 560 PS auf den Markt.

Von Frank Mertens

Die BMW M-GmbH baut ihr Modell-Angebot weiter aus. Nach 6er Coupé und Cabrio schickt die Sportwagenschmiede des Münchner Autobauers nun das M6 Gran Coupé an den Start. Das viertürige Coupé ist das Topmodell im Angebot der M-GmbH, die im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr einen Absatz von fast 27.000 Einheiten erzielen konnte.

Das nun auf den Markt kommende M6 Gran Coupé soll den Absatz der M-GmbH weiter vorantreiben, wie Vertriebschef Thomas Schemera in diesen Tagen bei der Vorstellung des neusten Modells in München sagte. Damit das M6 Gran Coupé auch seinem dynamischen Anspruch entspricht, trägt es unter der langen Motorhaube einen 4,4-Liter starken V8-Turbobenziner mit einer Leistung von 560 PS. So motorisiert, avanciert das 1,9 Tonnen schwere Topmodell mit seinen Fahrleistungen zu einem Supersportwagen. Gerade einmal 4,2 Sekunden vergehen bis Tempo 100, 12,7 Sekunden vergehen, bis auf dem Tacho die 200er-Marke erreicht ist. Die Höchstgeschwindigkeit des M6 Gran Coupé liegt bei 250 km/h.

Topspeed von 305 km/h möglich

Da es ja Kunden geben soll, denen selbst das nicht erreicht, kann der zahlungskräftige BMW-Kunde seinen Hang nach Topspeed natürlich noch weiter ausleben. Dazu muss er dann das optionale "M-Drivers Package" ordern, damit kann er es bis zu 305 km/h krachen lassen. Doch der Reiz dieses neustens M-Modells geht nicht davon aus, dass die Tachonadel bis zu dieser Geschwindigkeit emporschnellt, sondern vor allem dadurch, wie souverän sich das M6 Gran Coupé auf dem Weg dorthin verhält.

Da ist zunächst einmal das satte Drehmoment von 680 Nm, das zwischen 1500 und 5750 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung steht und einem beim Beschleunigen vehement in die Sportsitze presst. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe hinterlässt mit seiner traktionsoptimierten Gangwahl einen hervorragenden Eindruck.

V8-Motor im BMW M6 Gran Coupé
Der V8-Motor des M6 Gran Coupé BMW

Dabei sorgt das bereits aus anderen M-Modellen bekannte Hinterachsdifferenzial dafür, dass der M6 seine Kraft auch unter schwierigen Fahrbahnverhältnissen souverän auf die Straße bringt. Das Differenzial verrichtet seine Arbeit tadellos, wie man beim Herausbeschleunigen dieses luxuriösen Sportwagens im Münchner Hinterland feststellen konnte. Der M6 bleibt auch bei besonders sportlich genommenen Kurvenfahrten trotz seiner Masse unbeirrt in der Spur. Der Verbrauch des M6 Gran Coupé wird mit 9,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben, was einem CO2-Wert von 232 g/km entspricht. Das ist natürlich ein Verbrauchswert, der fern der Realität liegt.

Daran ändern auch ein spritsparendes Start-Stopp-System und auch ein gewichtssparendes Carbondach nichts. Wer mit diesem Auto nicht im Schneckentempo unterwegs ist – und welcher Fahrer eines Sportwagens ist das schon – darf sich dann auch schon mal darauf einstellen, dass der Bordcomputer einen mittleren zweistelligen Verbrauch anzeigt

Keramik-Bremsen für 8800 Euro

Wer es besonders dynamisch mag und seinen M6 (dann hoffentlich auf der Rennstrecke) auch mal an seine Grenzen bringen will, der kann sich zwar auch auf die herkömmlichen Bremsen verlassen. Wer das nicht mag, der kann sich natürlich auch aus dem umfangreichen Katalog der Sonderausstattungen auch Keramikbremsen ordern. Der Preis: günstige 8800 Euro. Aber Kunden, die für ein Auto wie den M6 Gran Coupé 128.800 Euro ausgegeben, werden sich auch das problemlos leisten können.

BMW M6 Gran Coupé
Das Heck des BMW M6 Coupé BMW

Für diesen Preis kann man dann aber auch in einem ausgesprochen luxuriös ausgestatteten Sportwagen vom Hof des Händlers rollen, der zudem auch ein gehöriges Maß an Alltagstauglichkeit mitbringt. So finden nicht nur Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz vor, sondern auch im Fond können zwei Erwachsene bequem sitzen.

Zur Serienausstattung gehören übrigens unter anderem bereits eine Klimaautomatik, ein Head-up-Display, eine Einparkhilfe, eine Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion als auch 20 Zoll Leichtmetallfelgen. Wem der Sinn dann noch nach einigen Annehmlichkeiten mehr wie beispielsweise einer Volllederausstattung (6650 Euro) oder beispielsweise einem Bang und Olufsen Surround-System (4950 Euro) steht, kann dann noch einmal locker 30.000 Euro in die Ausstattung stecken. Bei diesem Fahrzeug kann man dann zu Recht sagen, dass es schon immer etwas teurer war, einen besonderen Geschmack zu haben.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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