ADAC Werkstatt-Test: Jeder fünfte Betrieb übersieht Fehler

Citroen, Fiat und Nissan am schlechtesten

ADAC Werkstatt-Test: Jeder fünfte Betrieb übersieht Fehler
Sichtbare Ersatzteile gibt es in Deutschland nur vom jeweiligen Autohersteller. © ADAC

Deutschlands Werkstätten sind besser geworden. Doch bei einem bundesweiten Test des ADAC übersah jeder fünfte Betrieb Fehler. Bestnoten gab es für Mercedes.

Das Ergebnis ist im Vergleich zu 2009 zwar besser geworden, doch Deutschlands Autowerkstätten haben bei der Fehlerbehebung weiterhin Nachholbedarf. Wie der aktuelle Werkstatt-Test des ADAC ergab, übersieht noch jeder fünfte Betrieb Fehler. Danach haben sich 20 der 75 getesteten Servicebetriebe in der Gesamtwertung im Vergleich zu 2009 verbessert, zwölf jedoch um bis zu drei Notenstufen verschlechtert.

Bestnoten für Mercedes

Während laut dem ADAC 2009 noch 27 Prozent der getesteten Betriebe nicht alle Fehler gefunden hätten, seien es in diesem Jahr nur 19 Prozent gewesen. „Ein positiver Trend“, stellte der ADAC fest. Besonders schlechte Resultate lieferten einige Betriebe von Citroën, Fiat und Nissan ab. Dort seien manchmal gleich mehrere Mängel unentdeckt geblieben, teilte der ADAC in einer Pressemitteilung mit.

Bestnoten verdienten sich die Werkstätten von Mercedes , BMW, Ford, Opel, Renault, Seat und Skoda. In jedem dieser Markenbetriebe haben die Mechaniker alle Fehler gefunden. Beim Finden der Fehler sind 18 Firmen besser geworden, 12 schneiden schlechter ab. Bei der Servicequalität haben sich 38 Werkstätten verbessert, 26 verschlechtert. 14 Werkstätten haben trotz detaillierter Arbeitslisten nicht alle Fehler gefunden.

„Wenn man annimmt, dass alle Markenwerkstätten (die 27 Millionen Inspektionen pro Jahr durchführen) ebenso häufig einen Fehler übersehen wie in diesem ADAC Test, dann ergäbe diese Hochrechnung: Die deutschen Autofahrer bezahlen knapp acht Millionen Euro für nicht erbrachte Leistungen“, so der ADAC.

Unverständliche Rechnungen

Kritisiert wurde vom ADAC, dass die von den Herstellern klar vorgeschriebenen Arbeiten nicht immer komplett erledigt wurden, dafür aber stets vollständig berechnet. Durch das Finden aller eingebauten Fehler waren 60 Punkte zu erreichen. Die Servicequalität ging mit 40 Punkten in die Wertung ein. Moniert wurden vom ADAC auch die unverständlichen Rechnungen. Deshalb rät der ADAC auch allen Autofahrern den Wagen zusammen mit dem Serviceberater anzuschauen und den Wartungsauftrag schriftlich zu erteilen. Ferner sollte die Betriebe ihre Stundensätze auf der Rechnungen vermerken, nur so kann der Kunden vergleichen.

Mit Zufriedenheit reagierte Mercedes auf die Bestnote im Test. „Dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis langfristigen Engagements und großer Leidenschaft auf Seiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Servicebetrieben. Wir arbeiten weiterhin Tag für Tag daran, nicht nur die Besten zu sein, sondern es auch zu bleiben", sagte Hans-Bahne Hansen aus der Geschäftsführung des Mercedes-Vertriebs Deutschland.

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich Renault. In allen fünf geprüften Werkstätten des französischen Herstellers wurden die fünf präparierten Mängel entdeckt und beseitigt. „Das erstklassige Ergebnis bestätigt unsere langjährigen Anstrengungen für mehr Service- und Reparaturqualität“, sagte Christophe Mittelberger, bei Renault Deutschland Vorstand Qualität und Kundendienst. (AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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