Toyota Auris: Unauffällig beim TÜV

Toyota Auris: Unauffällig beim TÜV
Der Toyota Auris II ist als Gebrauchter fast fehlerfrei. © Toyota

Wer an einem Toyota Auris Interesse hat, wird nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt fündig. Günstig ist er zwar nicht, aber recht zuverlässig.

Das hatten sich die Toyota-Marketing-Experten so schön ausgedacht: Ein neuer Name sollte dem angestaubten Image des hauseigenen Kompaktmodells auf die Sprünge helfen und so wurde aus dem Corolla das Goldstück „Auris“. Die erste Generation debütierte 2007, die zweite kam Anfang 2013 auf den deutschen Markt und verabschiedete sich Ende 2019. So richtig goutierten die Kunden den Namenswechsel aber nicht, und so gab der Auris ein vergleichsweises kurzes Gastspiel.

Der Nachfolger (Ende 2019) hört wieder auf den seit 1966 genutzten und traditionsreichen Namen Corolla. Gebrauchtwagenkäufer müssen sich jedoch nicht am Namenswechsel stören. Auch der Auris ist ein typischer Toyota.

Zwei Karosserievarianten im Angebot

Die zweite Generation des Auris wird in zwei Karosserievarianten angeboten: Als Fünftürer streckt sich der Kompakte auf eine Länge von 4,28 Metern, die Touring Sports genannte Kombiversion auf 4,56 Meter. Der noch in der ersten Generation erhältliche Dreitürer ist aus dem Programm geflogen.

Optisch fährt der Auris II deutlich attraktiver vor als sein Vorgänger; dessen pummeligen Formen gehören der Vergangenheit an. Innen geht es ebenfalls schicker zu, je nach Ausstattung gehört aber viel Hartplastik zum Standard. Leichte Punktabzüge gibt es für die altmodischen LCD-Displays in Zentralinstrument und Mittelkonsole. Insgesamt überzeugt der Innenraum mehr mit Funktionalität denn mit Ambiente.

Beim Platzangebot bewegt sich der Japaner jedoch auf Klassenniveau. Vorne wie hinten haben die Insassen genug Kopf- und Beinfreiheit. Die Sitze sind jetzt recht komfortabel. Das Kofferraumvolumen variiert beim Fünftürer je nach Sitzkonfiguration zwischen 360 und 1.200 Litern, beim Kombi sind es 530 bis1.658 Liter. 2015 und 2017 erhielt der Auris optische Auffrischungen.

Überschaubares Motorenangebot

Das Motorenangebot des Auris ist überschaubar. Wer auf Sportlichkeit getrimmte Triebwerke aus ist, sollte sich woanders umschauen Toyota setzt vor allem auf Vernunftaggregate. Die Kunden sehen das auch so. Rund Zweidrittel von ihnen entscheiden sich für die Hybridversion. Der aus dem Prius stammende Antrieb kombiniert einen 1,8-Liter Benziner mit 99 PS mit einem 92 PS starken E-Motor. Die Gesamtleistung liegt bei 136 PS, der Durchschnittsverbrauch bei 3,5 bis 3,9 Litern.

Außerdem im Angebot sind der 99 PS starke 1.33 Dual-VVT-i oder der 1.6 Valvematic mit 132 PS. Die Vierzylinder verzichten auf Turbounterstützung. Im Schnitt begnügen sie sich mit Verbräuchen von 5,6 bis 6 Litern. Der seit 2016 erhältliche und den 1,6er ersetzende 1,2-Liter-Turbo leistet 116 PS und verbraucht durchschnittlich 4,6 bis 5,1 Liter, verfügt aber mit 185 Nm mehr Durchzugskraft als die der 1.33 (128 Nm) und der 1.6 (160 Nm). Wahlweise zum manuellen Sechsgang-Getriebe stehen für 1.2er und 1.6er ein stufenloses CVT-Getriebe (Multidrive S) für die Kraftübertragung zur Wahl.

Für den Auris bietet Toyota auch Dieselaggregate an. Bis 2017 ist ein 1,4-Liter-Selbstzünder mit 90 PS im Angebot, für den 124 PS starken Zweiliter kommt bereits 2015 das Aus. Ein 1,6-Liter mit 112 PS ist seit 2015 verfügbar. Die Diesel überzeugen mit sparsamem Umgang von Treibstoff (4,0 bis 4,3 Liter).

Ab 2016 verbessertes Infotainment-System

Die Bezeichnung der einzelnen Ausstattungsversionen änderte sich über die Zeit, geblieben ist aber, dass die Basisvariante nur für Komfortverzichtwillige interessant ist. Hier fehlt unter anderem eine Klimaanlage. Je nach Komfortniveau bietet der Auris Kaufwilligen aber viele Ausstattungsdetails, darunter Klimaautomatik, Navi, Teillederausstattung sowie beheizbare Vordersitze.

2016 bekam der Toyota Auris ein Facelift. Foto: Toyota

Seit 2016 verfügen die Fahrzeuge über ein verbessertes Infotainment-System. Außerdem ist das Sicherheitspaket Safety Sense verfügbar, das unter anderem Kollisionsverhinderer, Fernlichtassistent und Verkehrszeichenerkennung bündelt. Allerdings ist dieses erst seit dem Modelljahr 2017 für jedes Ausstattungsniveau auch Teil der Serienausstattung. Bereits ab der Basisversion ist der Auris unter anderem mit einem Knieairbag für den Fahrer ausgestattet, 2013 erzielte der kompakte Japaner beim Euro-NCAP-Crashtest fünf Sterne.

Typisch Toyota

Der Auris II ist ein typischer Toyota. Das heißt, die TÜV-Prüfer finden wenig zu meckern. Die untersuchten Fahrzeuge kommen auf eine geringere Mängel-Fehlerquote als der Durchschnitt. Bei den Bremsbauteilen sowie bei der Beleuchtung gibt es jedoch leicht erhöhte Fehlerquoten.

Gebrauchtwagen-Interessenten machen beim Auris II nicht viel falsch. Allerdings darf man keine Schnäppchen erwarten. Für 7 Jahre alte Hybrid-Varianten werden rund 8.000 Euro fällig, vergleichbar alte Diesel und reine Benzinerstarten ab rund 7.000 Euro. Für Modelle ab 2016 muss man rund mindestens 10.000 Euro investieren. (SP-X)

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