Riskante Hausmittel

Keine Alternative zum Frostschutz

Für die Scheibenwischanlage eignet sich im Winter nur das industriell gefertigte Frostschutzmittel. So genannte Hausmittel könnten dem Fahrzeug Schäden zuführen.

Zum Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage im Auto gibt es im Winter keine Alternative. Schütten Autofahrer stattdessen zum Beispiel Brennspiritus in den Vorratsbehälter, riskierten sie Schäden, sagte Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum im bayrischen Landsberg. So könnten Gummidichtungen im Leitungssystem angegriffen werden. Außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass der Lack davon «angelöst» wird. Bei Fahrzeugen mit modernen Fächerdüsen, die den Sprühstrahl sehr fein auf der Scheibe verteilen, könnten unsachgemäße Mittel zudem ein Verstopfen der Düsen bewirken.

Keine Lieferengpässe

«Die Winterzusätze sind schon eine ausgetüftelte chemische Sache», erklärte Thiemel. Die Mittel müssten den Frostschutz bis zu einer festgelegten Temperatur gewährleisten, dürften Lackoberflächen sowie Leitungen und Dichtungen der Waschanlage nicht angreifen und müssten außerdem mit dem winterspezifischen Schmutz auf der Scheibe fertig werden. Insbesondere aufgewirbelte Rückstände vom Streusalz auf den Straßen stellten sie vor Herausforderungen. Sommerreiniger würden den Dreck nicht ohne Schlieren von der Scheibe bekommen. Wer keinen Winterreiniger mehr zum Nachfüllen zur Hand hat, sollte daher laut Thiemel für Nachschub lieber ein paar Tankstellen oder Werkstätten mehr abklappern, statt zu zweifelhaften Hausmitteln zu greifen.

Zwar gibt es wegen der großen Nachfrage aufgrund der derzeitigen Kältewelle von Frostschutz-Herstellern und Baumärkten bereits Meldungen über leergekaufte Regale und Lieferengpässe. Weder der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland (BTG) noch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) können jedoch bestätigen, dass Frostschutzmittel knapp werden. «Alles funktioniert gut. In den Werkstätten gibt es keine Probleme», sagte ZDK-Sprecher Helmut Blümer in Bonn.

Auf Vorrat kaufen

Auch von den Tankstellenpächtern habe es noch keine Berichte über Engpässe gegeben, hieß es bei der BTG in Minden. Die Lager seien vielmehr noch voll aus dem vergangenen Jahr, als der Winter eher mild ausfiel. Dennoch empfiehlt ADAC-Experte Thiemel Autofahrern, ruhig ein paar Liter Frostschutz mehr auf Vorrat zu kaufen - es könne schließlich niemand sagen, wie lange die Kälteperiode in Deutschland noch dauert. (dpa/tmn)

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