Ohne Irrweg in den Urlaub

Mobile Navigationsgeräte erfreuen sich gerade zur Urlaubszeit großer Beliebtheit. Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines tragbaren Reisebegleiters achten sollten.

Von Sebastian Viehmann

Gerade während der Urlaubssaison wollen viele Autofahrer endlich auf ihre vergilbten Straßenkarten verzichten. Mobile Navigationssysteme liegen dabei voll im Trend. Wie funktionieren sie, was sind Vor- und Nachteile, worauf sollte man beim Kauf achten und was können Geräte unterschiedlicher Preisklassen? Wir haben uns auf dem Markt umgesehen.

Auf dem Irrweg

Es könnte so einfach sein: Ferienreise geplant, Route festgelegt, Kind und Kegel eingepackt, los gehts. Doch spätestens beim ersten Stau beginnt das hektische Kartenwälzen. Es folgt das große Verfahren im Niemandsland, und Papa Navigator gesteht seinen Irrweg auf dem Italien-Trip zähneknirschend erst dann zu, wenn russische Schilder am Straßenrand auftauchen.

Höchste Zeit also, sich ein mobiles Navigationssystem zuzulegen. Schließlich sind die tragbaren Reisebegleiter kaum größer als zwei Zigarettenschachteln und mit durchschnittlich 400 Euro einigermaßen erschwinglich. Navigationssysteme bestimmen ihren Standort durch Signale des Global Positioning Systems (GPS). 27 Satelliten schwirren durchs All und ermöglichen steten Kontakt. Damit bestimmen Navigationssysteme ihren Standpunkt auf 20 Meter genau.

Mobile Navigationssysteme werden auch Portable Navigation Assistants (PNAs) genannt. Sie lassen sich mittlerweile sehr einfach bedienen und verfügen über Sprachausgabe. Einige Geräte können außer simplen Kommandos wie «In 300 Metern rechts abbiegen» auch Straßen- und Ortsnamen aussprechen. Nützlich sind gespeicherte POIs (Points of Interest), also Sehenswürdigkeiten oder wichtige Orte wie Tankstellen an der Reiseroute. Einige Geräte bieten neben der Navigation Zusatzfunktionen wie MP3-Player oder Freisprecheinrichtung.

Fummelige Installation

Etwas fummelig ist die Installation mobiler Navigationshilfen. Mit Saugnäpfen wird das Gerät an der Windschutzscheibe befestigt. Manche Geräte kann man auch mit Klemmen am Armaturenbrett installieren. Die Stromversorgung läuft über eine 12V-Steckdose oder den Zigarettenanzünder. Weniger empfehlenswert ist der reine Akku- oder Batteriebetrieb, da man schließlich nie genau weiß, ob der Saft auch bis zum Ende der Routenführung reicht.

Damit das Navigationssystem nicht die Begierde von Langfingern weckt, sollte es nach Empfehlung vieler Versicherungen übrigens bei jedem Verlassen des Autos abgebaut werden. Ein weiterer Nachteil mobiler Navis ist die fehlende Verbindung zur Fahrzeugelektronik. So dreht das Gerät nicht automatisch die Radio-Lautstärke herunter, wenn ein Navigationshinweis erfolgt. Außerdem bekommen die Routenfinder keine Informationen vom Fahrzeugtacho. Fehlt z.B. in Tunneln der GPS-Empfang, kann die Navigation deshalb ungenau werden. Ein weiterer Pferdefuß sind die Update-Kosten.

Hohe Update-Kosten

Navigon Transonic 5000 Foto: Werk

Für aufgefrischtes Kartenmaterial sind mitunter satte Preise zu zahlen. Übrigens kann es bei allen mobilen Navigationslösungen Probleme durch metallbedampfte Autoscheiben geben, die den GPS-Empfang stören. Dann ist eine externe Antenne nötig.

Beim Kauf von Navigationsgeräten sollte man neben der Sprachausgabe und der Rechengeschwindigkeit des Systems vor allem darauf achten, dass das mitgelieferte Kartenmaterial aktuell ist. Auch der Umfang ist entscheidend: billige Navis bieten meistens nur Deutschland-Karten, bessere Geräte packen gleich den digitalen Europa-Kartensatz dazu. Empfehlenswert ist auch eine TMC-Funktion. TMC (Traffic Message Channel) wird von UKW-Radiosendern in einem nicht hörbaren Signal zusammen mit dem Radioprogramm übertragen und liefert Informationen über die Verkehrssituation. TMC-fähige Navigationssysteme können also bei Staus Umleitungen berechnen. Allerdings funktioniert das nicht immer zuverlässig, und die TMC-Wurfantenne muss umständlich an die Windschutzscheibe geklebt werden. Bei der Auswahl eines mobilen Navigationsgerätes sollten sie außerdem auf die Art der Befestigung achten und am besten noch im Laden ausprobieren, wie laut und verständlich die Sprachausgabe des Gerätes ist. Empfehlenswert sind zudem Geräte, die über den aktuellen GPS-Chipsatz SIRF III verfügen. Der ältere Chipsatz SIRF II gilt als nicht mehr zeitgemäß.

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